Neue Versuche zur Reduzierung des Defizits gescheitert. Jetzt berät der Finanzausschuss

Trittau. Weder der Frühschwimmerclub noch die für eine Saison gültige Mehrfachkarte haben sich bewährt. Beides war erst im vorigen Jahr mit der neuen Gebührensatzung für das Schönaubad in Trittau eingeführt worden. Es sollte dazu beitragen, das Defizit für das Freibad zu minimieren. Gebracht hat es wenig. Daher schlägt die Verwaltung nun vor, den Frühschwimmerclub wieder abzuschaffen und die Nutzung der Mehrfachkarte auf zwei Jahre auszuweiten. Am Dienstag, 22. März, (20 Uhr, Rathaus) berät der Finanzausschuss darüber, am Donnerstag, 31. März, dann der Gemeinderat. Bürgermeister Walter Nussel hofft auf die Zustimmung der Ortspolitiker. Er sagt: "Wir würden mit den Änderungen auch dem Wunsch vieler Badegäste nachkommen."

Ohne die Clubkarte soll das Bad wieder für alle attraktiv werden

Mit Beginn der Badesaison 2010 mussten Frühschwimmer eine Clubkarte kaufen, um frühmorgens bis zehn Uhr im Schönaubad ihre Runden drehen zu können. Ein spontanes Bad am Morgen war damit ausgeschlossen. Auf große Resonanz stieß der Club nicht. 53 Karten wurden verkauft. "Dadurch hatten wir zwar Mehreinnahmen von 2650 Euro", sagt der Bürgermeister. Andererseits aber seien die Personalkosten auch während des Clubbetriebes gleich geblieben. Zudem seien andere potenzielle Frühschwimmer und Tagesgäste durch den Zwang zum Erwerb einer Clubkarte von einem Besuch abgehalten worden. Durch die Abschaffung der Clubkarte soll das Bad nun auch frühmorgens wieder für alle Schwimmer attraktiv werden.

Auch die Mehrfachkarten fanden nicht den erwarteten Zuspruch. Ab Mitte der Badesaison stagnierte der Verkauf der 50er-und 30er-Karten. Die Badegäste fürchteten, dass sie bei schlechtem Wetter die Karte nicht mehr voll ausnutzen würden. Künftig sollen Mehrfachkarten daher auch im darauffolgenden Jahr genutzt werden können.

Wenn das Wetter es zulässt, soll das Schönaubad Anfang Mai geöffnet werden. Der externe Coach, der die Gemeinde seit einem Jahr bei der Suche nach Einsparungsmöglichkeiten unterstützt, wird das laut Bürgermeister auch in der kommenden Freibadsaison weiterführen.

Auch mit dem Friedhof macht die Gemeinde Trittau Minus

Defizitär ist auch der Friedhof. Daran hat auch die deutliche Gebührenerhöhung vor drei Jahren nichts ändern können. "Eine Kostendeckung ist derzeit nicht erreichbar", steht in der Vorlage für eine neue Friedhofssatzung, mit der sich der Finanzausschuss ebenfalls beschäftigen wird. Ein Arbeitskreis hatte sich über Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung Gedanken gemacht und die geplante Sanierung der Friedhofskapelle gestoppt. Auf eine erneute Anhebung der Gebühren wurde verzichtet, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Nun liegen folgende Vorschläge auf dem Tisch: Verkürzung der Liegedauer von Urnen auf 20 Jahre, Senkung der Gebühren für Rasenpflege auf reinen Rasengräbern, flexible Nutzung der Kapelle und der übrigen Friedhofseinrichtungen.

Als Antwort auf die steigende Nachfrage nach alternativen Bestattungsformen gibt es künftig Gemeinschaftsgrabstätten.