Sorgen dafür, dass Wandern Spaß macht: Ottmar Engelke löst Klaus Andresen als Vorsitzenden des Verschönerungsvereins ab

Bargteheide. Wandern macht Spaß. Aber auf schlammigen Wegen zu gehen und einen Schlagloch-Parcours zu absolvieren, ist nicht gerade die wahre Freude. Wer sich in Bargteheide und Umgebung auf die Socken macht, kann da ziemlich beruhigt sein. Die guten Geister des Verschönerungsvereins Bargteheide (VVB) haben die Sache im Griff. Die fleißigen Helfer sind unterwegs und bessern die Wege aus.

"Wir halten auch die Markierungen in Schuss und streichen die Pfähle der Wegweiser. Das muss ja sein. Auch die 150 Bänke, die wir in der Stadt aufgestellt haben, wollen gepflegt und repariert werden", sagt Klaus Andresen. Ein neuer Wanderweg ist gerade dazugekommen - und schon beschildert. Das Piktogramm einer Fabrik weist die Richtung, denn dieser neunte Pfad führt ins Gewerbegebiet. "Das ist einmal eine ganz andere Tour, rund ums neue Aldi-Lager", sagt Andresen, der sich bislang als Vorsitzender des Verschönerungsvereins um seine Stadt gekümmert hat. Nun tritt er als Beirat in die zweite Reihe zurück. "Nach 26 Jahren ist auch mal gut. Außerdem bin ich gerade 80 geworden", sagt Andresen und lacht kopfschüttelnd über die Zeit, die so schnell vergangen ist.

Sein Nachfolger ist Ottmar Engelke. Der technische Kaufmann ist zwar auch schon im Ruhestand, aber mit 69 Jahren jünger als ein Vorgänger. Ginge es nach ihm, könnten ruhig noch deutlich Jüngere in den Verein kommen. "Vor allem im Vorstand wäre das gut", sagt der neue Vorsitzende, der sich auch zur Aufgabe gemacht hat, mehr Firmen als Sponsoren zu werben. Mit dem Beitrag der zurzeit 480 Mitglieder allein, geht es nicht. "Der Mindestbeitrag pro Jahr liegt bei sieben Euro", sagt Schriftführerin und Pressewartin Ursula Glau, "aber die meisten legen was obendrauf."

Wer nicht nur Geld geben, sondern auch aktiv werden möchte, ist ebenfalls höchst willkommen. Genug zu tun, gibt es in der Tat: Die Ehrenamtler des VVB helfen beim Säubern des Freibades, sie pflanzen den Baum des Jahres, sie stellen Historische Schilder auf, die an verschwundene Gebäude erinnern, und sie pflegen das Stadtwappen-Beet am Marktplatz. Sie setzen Narzissen an den Ausfallstraßen und Krokus-Zwiebeln am Pferdemarkt. Sie organisieren einen Vorgarten-Wettbewerb und Stadtführungen. Sie haben einen Unterstand für Wanderer und ein Insektenhotel gebaut. Und vor allem unterhalten sie das Museum in Bargteheide.

Leiterin der Orts- und Volkskundlichen Sammlung an der Hamburger Straße ist Wilma Griese: "Im Mai zeigen wir Arbeiten der ehemaligen Bargteheiderin Ursula Corinth. Und für September plane ich eine Ausstellung über das Malerhandwerk." Die meisten der rund 1100 Besucher, die im vergangenen Jahr kamen, seien erstaunt gewesen, wie groß das kleine Museum ist. Griese: "Wir haben zehn Räume, fast 500 Quadratmeter auf zwei Etagen."

Der neue Vorsitzende, der bei der Jahreshauptversammlung am 25. März im Stadthaus offiziell sein Amt antritt, muss sich jetzt in alles einarbeiten. "Ich bin erst 20 Jahre in Bargteheide. Da fehlen mir historische Kenntnisse", sagt Ottmar Engelke. Aber er ist nicht allein. Der bisherige Stellvertreter Klaus Griese rückt auf und bildet mit ihm eine Doppelspitze. Nächste Aktion ist der Frühjahrsputz am 27. März, denn die VVB'ler halten nicht nur die Wege in Stand, sondern holen auch Flaschen, Teppiche und Möbel aus der Feldmark. Denn in Bargteheide soll es überall hübsch aussehen.