Nach dem Ausfall der Kühlanlagen in drei Atomkraftwerken wächst in Japan die Angst vor einer nuklearen Katastrophe.

Viele Medien berichten seit dem schweren Beben, das die Schwierigkeiten in den Atomkraftwerken auslöste, von einer möglichen Kernschmelze. Doch was ist überhaupt eine Kernschmelze? Eine Kernschmelze in einem Atomkraftwerk tritt ein, wenn der Reaktorbehälter, in dem die Brennstäbe lagern, nicht genügend oder gar nicht gekühlt wird. Dann kann der Reaktor 2000 Grad heiß werden. Folge: Die Brennstäbe mit dem darin eingeschlossenen Kernbrennstoff - zum Beispiel Uran oder Plutonium - schmelzen; die Masse frisst sich durch die Stahlwände des Reaktorgefäßes. In dem Gebäude kann ein sehr hoher Druck entstehen, es kann zur Explosion kommen.

Passiert das, sprechen wir von einem Super-Gau. Und genau so einen gab es zum Beispiel vor 25 Jahren, am 26. April 1986, im Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine. Große Mengen radioaktiven Materials wurden damals bei der Explosion in die Luft geschleudert. Die radioaktive Wolke verbreitete sich bis nach Europa. In Deutschland durften Kinder nicht mehr auf dem Rasen spielen, keine Pilze aus dem Wald oder Gemüse aus dem Garten essen. In Tschernobyl starben bei der Katastrophe sofort viele Menschen, noch mehr aber an den Spätfolgen, vor allem an Krebs. Bis heute sollen es mehr als 120 000 Todesopfer sein. Die Region ist radioaktiv verseucht und unbewohnbar. Das droht nun auch den betroffenen Regionen in Japan.

Wie die Menschen in Stormarn auf die Katastrophe in Japan reagieren, lest ihr auf Seite 3.