Nach den Vorwürfen gegen Polizei und Staatsanwaltschaft in dem Missbrauchsfall Nina J. aus Reinfeld (wir berichteten mehrfach) beschäftigt sich morgen nun auch der Innen- und Rechtsausschuss des Kieler Landtags mit dem Verbleib der Ermittlungsakte.

Reinfeld/Kiel. Diese war Ende 2006 auf dem Weg von der Kriminalpolizei Bad Oldesloe zur Staatsanwaltschaft Lübeck verloren gegangenen, ist bis heute nicht wieder aufgetaucht. Durch das Verschwinden der Akte hatte sich das Verfahren gegen Ninas Stiefvater verzögert. Nur mithilfe einer Kopie konnte der Fall neu aufgerollt und der Mann wegen schweren Missbrauchs in 44 Fällen am 23. Februar 2011 zu fünf Jahren Haft verurteilt werden.

Die SPD-Fraktion fordert nun Aufklärung über den Verlust der Akte innerhalb der Polizei und beantragte einen Bericht von Innenminister Klaus Schlie. Laut Polizei-Sprecherin Sonja Kurz halten die internen Ermittlungen nach dem Verbleib der Akte noch an. Kurz: "Wir versuchen nachzuvollziehen, welchen Weg sie genommen hat. Dafür brauchen wir Zeit."