Bildung zuerst

"21.02 Uhr: Ja zur neuen Turnhalle" und Leserbrief "Lieber Nordtangente bauen"

Ahrensburgs Stadtverordnete machen den Weg frei für Neubau an der Grundschule Am Hagen.

Im Zusammenhang mit dem Neubau der Turnhalle hat sich die SPD erlaubt, darüber nachzudenken, die Nordtangente zu verschieben. Gerade von der SPD kann man erwarten, dass soziale Aspekte und die Ausstattung der Schulen bei der Abwägung, wie die knappen finanziellen Mittel verwendet werden sollen, eine wichtige Rolle spielen. Kritisiert wird sie ausgerechnet von denjenigen, die sich mit ihrer Igano das Allgemeinwohl auf die Fahne geschrieben haben. Die Definition von Allgemeinwohl scheint dabei recht eng zu sein und sich auf die Nordtangente zu beschränken. Aufgrund der dramatischen Finanzlage müssen alle Projekte auf den Prüfstand gestellt werden. Es sind alle Parteien gut beraten, dafür zu sorgen, dass die Bereiche Bildung und Soziales nicht auf der Strecke bleiben, nur weil von verschiedenen Seiten bei der Nordtangente ein Handlungsdruck herbeigeredet wird.

Wolfgang Schiffer, per E-Mail

Versöhnen statt warten

"Gemeinsam auf Wahrheitssuche"

Erstes Treffen der Initiativen Missbrauch in Ahrensburg und Dialog in Ahrensburg.

Wer die tragische skandalöse Missbrauchsgeschichte in Ahrensburg und dabei insbesondere die Stellungnahmen zweier Parteien seit Monaten verfolgt, der fragt sich, wann der Kirchenvorstand zu seiner eigentlichen Aufgabe zurückfindet, die ganze Gemeinde zu repräsentieren, sie zusammenzuhalten, zu motivieren. Zugegeben, es gibt total unterschiedliche, miteinander unversöhnliche Ansichten von Gemeindemitgliedern. Es schwebt auch höheren Ortes ein formales Verfahren. Auch hat es schon Rücktritte verdienter Amtspersonen gegeben. Das alles enthebt doch den Kirchenvorstand nicht von seiner eigentlichen Aufgabe, die Gemeinde zu führen, unversöhnliche Parteien zu besänftigen, sich christlich gegenüber allen Beteiligten zu verhalten und den ganzen Missbrauchskandal nach vielen Monaten auf der Gemeindeebene zu bewältigen oder wenigstens den Versuch dazu zu machen.

Die kirchenrechtlich gebotenen Verfahren gegen einzelne Beteiligte ziehen sich unerträglich lange hin. Die Kirchenleitung scheint sich Zeit zu lassen.

Auf der Gemeindeebene aber sind die Damen und Herren des Kirchenvorstands gefragt. Sonst werden sie ihrer Aufgabe nicht gerecht und müssen zurücktreten. Die Verfahren in Kiel dürfen keine Ausrede dafür sein, die Gemeinde nicht im Sinne der christlichen Gebote mit sich und miteinander zu versöhnen.

Leider ist davon auch nur ansatzweise nichts zu merken. Stattdessen stellen sich die Damen und Herren des Kirchenvorstands mehrheitlich auf eine der beiden Seiten und warten ab, was Kiel sagt. Da Kiel aber seit zehn Monaten nicht zu einem Spruch gekommen ist, ist es höchste Zeit für die Kirchenvorsteher - und auch für die Pastoren -, sich ihrer eigentlichen Aufgabe zuzuwenden und sich in dem aktuellen Streit der Meinungen fürs Erste neutral zu verhalten.

Klaus T. Lemberg, Salzhausen, vormals Ahrensburg

Wie lange noch warten?

Ahrensburg sucht die Super-Umgehung

Welche Nordtangenten-Variante ist die beste?

Ahrensburg hat das Gartenholz mit inzwischen 5000 Einwohnern und 3000 Autos erschlossen, und entlang der B 75 sind auch in Delingsdorf und Bargteheide Neubaugebiete entstanden. Als Nächstes soll das Erlenhofgelände bebaut werden. Dass der Verkehr auf der B 75/Lübecker Straße dadurch weiter zunimmt, scheint bisher Nebensache gewesen zu sein.

Nur zu gerne wurden die notwendigen Entscheidungen zum Bau einer Verbindung von der B 75 ins Gewerbegebiet aufgeschoben - im Gegensatz dazu waren für eine stärkere Einbeziehung des Bürgerwillens (Zukunftswerkstatt, Verkehrszählungen, Berechnung von - manchmal erkennbar unsinnigen - Planfällen) keine Kosten zu hoch. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse haben nichts an den altbekannten Fakten geändert: Im Nordosten geht bald gar nichts mehr - wir brauchen eine Nordtangente.

Nach mehr als fünf Jahren Verzögerung ist es an der Zeit, sich an der Wirklichkeit zu orientieren und die notwendigen Beschlüsse zu fassen. Anderenfalls sollten Interessenten für das Neubaugebiet Erlenhof fairerweise darauf hingewiesen werden, welche Verkehrssituation sie erwartet. Dies könnte wenigstens die Ansiedlung von Neubürgern, die ohne Bau einer Entlastungsstraße für die B 75 zur Beschleunigung des Verkehrskollapses im Nordosten beitragen würden, reduzieren.

Unternehmen, die maßgeblich zu den Einnahmen Ahrensburgs beitragen, haben sich mit Hinweis auf die Verkehrssituation gar nicht erst in unserer Stadt angesiedelt beziehungsweise sind in besser erreichbare Gewerbegebiete abgewandert.

Sabine Rademacher, Ahrensburg

Aufs Ganze besinnen

Ahrensburg macht das, was es am besten kann: Stückwerk zum Unwohle der Bürger. Da wird ein Gutachten - Masterplan für Verkehr - in Auftrag gegeben für rund 100 000 Euro, und heraus kommt eine Nordtangente über den Kornkamp. Diese bringt wohl eine Entlastung für einige Anlieger der Lübecker Straße, aber eine zusätzliche Lärmbelästigung für einen Großteil der Gartenholz-Bewohner. Ganz zu schweigen von einer zusätzlichen Belastung der Bünningstedter Straße/Reeshoop. Für diese Planung hätte man nicht so viel Geld ausgeben müssen. Eine dringend benötigte Entlastung der Innenstadt sucht man vergebens. Hoffentlich wird man in Verwaltung und Politik einsichtig und pusht dieses Vorhaben nicht durch die Instanzen, sondern besinnt sich auf das Ganze.

Reinhard Schatte, Ahrensburg

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

Schreiben Sie an stormarn@abendblatt.de oder per Post an die Regionalausgabe Stormarn des Abendblattes, Rathausplatz 22, 22926 Ahrensburg