Die bewaffneten Männer sollen Spielhallen und eine Tankstelle ausgeraubt haben

Bargteheide/Lübeck. Sie sollen zwei Spielhallen in Bargteheide und Henstedt-Ulzburg sowie eine Tankstelle in Reinfeld überfallen haben. Zwei 22 und 24 Jahre alte Cousins müssen sich dafür jetzt vor dem Landgericht Lübeck verantworten. Bei allen Taten sollen sie die Angestellten und zum Teil auch anwesende Besucher mit einer Pistole bedroht und Geld gefordert haben. Insgesamt erbeuteten sie rund 2600 Euro.

Florim G. und Drilon P. (alle Namen geändert) stammen aus dem Kosovo. Anfang der 90er-Jahre kamen sie mit ihren Familien nach Stormarn. Nach mehreren Straftaten und Gefängnisaufenthalten wurden die Männer 2008 in das Kosovo abgeschoben. Bereits ein Jahr später kehrten sie jedoch illegal in die Bundesrepublik zurück. Ein Bekannter habe sie damals in Süddeutschland mit dem Auto abgeholt und nach Schleswig-Holstein gebracht, sagt Florim G. Dafür habe er Geld verlangt. Geld, das sich die beiden Männer mit dem Spielhallen-Überfall in Henstedt-Ulzburg besorgt hätten. Am 12. und 14. März 2010 sollen sie dann eine Tankstelle in Reinfeld und eine Spielhalle in Bargteheide ausgeraubt haben. G.: "Wir brauchten Geld, um nach Frankreich zu fahren. Dort hatten wir einen Behördentermin, weil wir Asyl beantragt hatten."

Während der 22-Jährige bereits bei einer Polizeivernehmung ein Geständnis ablegte und auch die Namen seiner Komplizen verriet, bestreitet Drilon P. die Vorwürfe vor Gericht. Er sagt: "Was da von Herrn G. behauptet wurde, stimmt alles nicht." Er sei an keinem der Überfalle beteiligt gewesen. Bei dem Ersten sei er zwar aufgefordert worden mitzumachen, habe sich jedoch geweigert. Als die anderen Taten verübt wurden, sei er bei einem Freund in Bargteheide gewesen. Der Prozess wird am 10. März fortgesetzt.