Ministerpräsident verleiht Verdienstorden des Landes an Großenseer Künstler

Großensee. In der norddeutschen Landschaft ist er zu Hause wie kein anderer. Er hat sie bereist, er hat sie genau betrachtet, er hat ihre Schönheit festgehalten und ihre Industrialisierung unsentimental dokumentiert. Tobias Duwe, ein malender Chronist des Nordens. Seine Mittel: Ölfarbe und Leinwand. Jetzt wurde der Großenseer für seine künstlerischen Verdienste in Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen hat Tobias Duwe gestern in Kiel den Verdienstorden des Landes verliehen.

"Es ist eine große Ehre für mich, dass meine mittlerweile 25-jährige Arbeit auf diese Weise wahrgenommen wird", sagt der 49-Jährige, der in Bad Oldesloe geboren wurde, in Hamburg studierte, seit vielen Jahren in Großensee lebt und Mitglied einer Künstlerfamilie ist: Vater Harald Duwe war ein bekannter Maler und Zeichner, und auch seine Mutter Heilwig Duwe-Ploog und seine beiden Geschwister malen.

Seine Schwester Katharina wird im Sommer wieder einen Kunstworkshop mit Stormarnschülern im Ahrensburger Marstall anbieten. "Ich freue mich sehr für Tobias", sagt sie, "das ist eine wunderbare Anerkennung. Und dann in einer so guten Runde."

Vier weitere namhafte Künstler erhielten gestern aus den Händen des Ministerpräsidenten den Verdienstorden des Landes: Friedel Anderson aus Itzehoe, Felix Droese aus Mettmann, Klaus Fußmann aus Gelting und Peter Nagel aus Flintbek. Carstensen bezeichnete die fünf Persönlichkeiten als kreative Botschafter Schleswig-Holsteins. "Sie wirken und arbeiten in unserem Land. Sie lassen sich inspirieren und geben ihren Empfindungen und Einsichten Ausdruck", sagte Carstensen und betonte anschließend: "Zeitgenössische Kunst ist Voraussetzung für mehr Kreativität in allen gesellschaftlichen Bereichen".

Tobias Duwe gehört seit 20 Jahren der Künstlergruppe "Norddeutsche Realisten", an. "Es geht um Freilicht-Malerei", erklärt Tobias Duwe, der seine Staffelei unter freiem Himmel aufbaut. Seine Künstlergruppe hat diese klassische Mal-Tradition auf hohem Niveau wieder aufleben lassen und der Großenseer sich damit einen geachteten Platz in der Kunstszene Schleswig-Holsteins verschafft.