Ausschuss beschließt: Beide Gymnasien in der Stadt kehren nicht zu G 9 zurück

Bargteheide. Die Entscheidung fiel mit großer Mehrheit: An beiden Bargteheider Gymnasien soll auch in Zukunft bereits nach acht Jahren das Abitur abgelegt werden können. Der Beschluss im Sozialausschuss wurde mit sieben Stimmen der CDU und der SPD gefasst. Einstimmig fiel er jedoch keineswegs: Die FDP und die Wählergemeinschaften sagten Nein zu G 8. Von der SPD kam eine Enthaltung - und zwar von der Ausschussvorsitzenden Anke Schlötel-Fuhlendorf selbst. Ihr Hauptkritikpunkt: Die Eltern von Viertklässlern, also von zukünftigen Gymnasiasten, seien in den Entscheidungsprozess nicht genügend eingebunden worden.

"Es gab große Proteste bei der Einführung von G 8. Jetzt hat man in den Schulen beraten und Lehrer und Eltern gefragt, aber eben nicht ausreichen diejenigen gehört, die es in Zukunft betrifft", erklärt die Ausschussvorsitzende ihre Position und betont dabei ausdrücklich: "Das ist nicht Standpunkt der SPD, sondern meine ganz persönliche Ansicht."

In den Schulkonferenzen hatte sich ein anderes Bild ergeben. Sowohl im Eckhorst-Gymnasium als auch im Kopernikus Gymnasium war ein klares Votum für G 8 abgegeben worden. Um die künftige Entwicklung zu begleiten, hat das Kopernikus Gymnasium bereits ein Arbeitsgruppe eingerichtet. Hauptargument für die verkürzte Schulzeit: Die Rahmenbedingungen seien nach dem dritten Jahr nun klar, die Erprobungsphase ginge langsam zu Ende. Jetzt wieder zu G 9 zurückzukehren, berge eine Ungewissheit, denn die Rahmenbedingungen dafür müssten wieder geschaffen werden. "Es ist ja in der Tat so, dass das alte System nicht mehr existiert. Insofern wäre das Alte etwas Neues und mit einem großen Fragezeichen verbunden", sagt Hauptamtsleiterin Christiane Clobes. Diesem Argument verschließt sich auch die Ausschussvorsitzende nicht: "G 8 ist machbarer. Von daher war das schon die richtige Entscheidung. Und sowohl G 8 als auch G 9 an den Schulen anzubieten, ist keine Alternative. Das ist völliger Unsinn." Im Übrigen stärke die Entscheidung für G 8 an den Gymnasien die Gemeinschaftsschulen, an denen nach wie vor 13 Schuljahre absolviert werden. Das letzte Wort hat die Stadtvertretung. Sie wird am Donnerstag, 3. März, über die Einführung von G 8 beraten.