Reinbeks Politiker suchen nach Alternativen für den teuren Neubau des Gerätehauses

Reinbek. Kann das alte Feuerwehrgerätehaus weiter genutzt werden? Ein zwei Jahre altes Gutachten, im Auftrag der Stadt gefertigt, gibt darauf eine zumindest nicht klar ablehnende Antwort. Das Ingenieurbüro Bornholdt hatte geprüft, ob die unbestreitbaren Mängel des im Kern mehr als 40 Jahre alten Gebäudes an der Klosterbergenstraße nachgebessert werden können - mit einem Umbau und einer Erweiterung. Schlussfolgerung: "Der Neubau eines Gerätehauses mit drei Abstellplätzen im Umfeld des bestehenden Gebäudes erscheint auch längerfristig tragbar."

Für manche Stadtverordneten wirkt das wie ein Hoffnungsschimmer. Im Oktober hatte die Verwaltung vorgeschlagen, ein neues Feuerwehrhaus zu bauen. Geschätzte Kosten: 6,4 Millionen Euro. Ein Betrag, mit dem sich die Volksvertreter der stark überschuldeten Stadt nicht abfinden mochten. Fraktionsübergreifend machten sie sich auf die Suche nach Alternativen. Viel ist dabei bislang nicht herausgekommen. Die SPD hat unter anderem vorgeschlagen, das allererste Feuerwehrhaus abzureißen, das gegenüber dem Bau von 1967 steht, um mehr Platz für Parkplätze zu bekommen. Einig sind sich die Fraktionen, dass die Idee der Verwaltung, den Neubau zwischen dem Freizeitbad und dem Schulgelände zu platzieren, vom Tisch ist. Dort könnte es zu gefährlichen Begegnungen zwischen Schülern und Feuerwehrautos kommen.

Nächster Schritt ist am 3. März ein Ortstermin im Gebäude an der Klosterbergenstraße. Die Mitglieder des Feuerwehr- und des Hauptausschusses wollen sich ein Bild machen. Anschließend folgt möglicherweise ein Gespräch mit der Feuerwehrunfallkasse. Denn deren Einwände werden vom Bürgermeister Axel Bärendorf immer wieder ins Feld geführt, um seine Aussage zu stützen, der Standort habe keine Zukunft. Es gebe zu wenig Parkplätze für anrückende Feuerwehrleute, die Halle könne die modernen, schwereren Feuerwehrfahrzeuge nicht mehr tragen und die Deckenhöhe reiche nicht aus. Ein Neubau mit drei Stellplätzen könnte die beiden letztgenannten Mängel beseitigen, nicht aber den ersten.

Laut CDU wäre auch die Variante denkbar, einen kleinen Neubau im Gewerbegebiet zu errichten. "Wir haben ordentlich in das Gebäude in der Klosterbergenstraße investiert", sagt Fraktionsvize Patrick Ziebke. "Es wäre schade, das aufzugeben." Auch die SPD könnte sich einen Neubau im Gewerbegebet vorstellen, auf dem Gelände des Betriebshofs. Und Grünen-Fraktionschef Günter Herder-Alpen findet: "In der Klosterbergenstraße lässt sich vieles machen. Die fehlenden Parkplätze sind nicht das primäre Problem." Das dürfte das Geld sein. 6,4 Millionen Euro kostet ein kompletter Neubau, rund eine Million die Erweiterung.