Eine Woche nach Inbetriebnahme der neuen, regionalen Leitstelle “Südwind“ in Lübeck zieht die Polizei eine positive Bilanz.

Lübeck. "Der Dienstbetrieb läuft nahezu reibungslos", sagt Polizeisprecher Frank Doblinski. Selbst als am Mittwoch vergangener Woche ein Update für den Funkverkehr auf die Rechner gespielt werden musste, habe es keine Probleme bei der Abwicklung der Einsätze gegeben.

"Wir haben das Aktualisieren der Software gut vorbereitet", sagt Doblinski und fügt hinzu: "Für das Update musste der Funkverkehr für eine halbe Stunde eingestellt werden. In diesem Zeitraum war jeder Streifenwagen per Handy, jede Wache per Telefon zu erreichen."

Die Regionalleitstelle war am Dienstag vergangener Woche ans Netz gegangen. Die Notrufleitungen der Einsatzzentralen Stormarn und Herzogtum Lauenburg waren an diesem Tag nach Lübeck umgestellt worden.

Neue Leitstelle koordiniert jährlich 150 000 Einsätze

Am Mittwoch wurden die Leitungen der Leitstellen Lübeck und Ostholstein umgeschaltet. Seitdem werden von der neuen Leitstelle die Streifenwagen auf einer Fläche von rund 3635 Quadratkilometern koordiniert. 50 Beamte arbeiten in der neuen Dienststelle im Schichtdienst, sie betreuen rund 806 000 Menschen in den drei Kreisen und der Hansestadt. Pro Jahr rechnen die Beamten mit mindestens 300 000 Notrufen und 150 000 Einsätzen.

Ursprünglich sollte die Regionalleitstelle Süd schon im Oktober 2008 ans Netz gehen. Der Termin war dann zunächst auf Oktober 2009, dann auf das Frühjahr 2010, später auf November desselben Jahres und schließlich auf Februar 2011 verschoben worden. Mit der Zusammenlegung der Einsatzzentralen möchte das Land Personal einsparen und die laufenden Betriebskosten verringern.

Polizei hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt

Die Lübecker Einsatzzentrale ist die vierte und letzte Regionalleiststelle in Schleswig-Holstein, die ans Netz gegangen ist. Den Anfang machte im September 2009 die Leitstelle für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst in Harrislee (Nordfriesland, Schleswig-Flensburg und Stadt Flensburg). Dort herrschte zu Beginn Chaos: Zeitweise fiel die Technik über Stunden aus.

Auch in der Elmshorner Leitstelle (Dithmarschen, Steinburg und Pinneberg), die im Frühjahr 2010 ihren Betrieb aufnahm, lief zunächst vieles schief. Anrufer hingen minutenlang in der Warteschleife, weil zu wenig Personal eingeplant war. Im September folgte die Leitstelle in der Landeshauptstadt (Kiel, Neumünster und die Kreise Plön und Rendsburg-Eckernförde). Polizeisprecher Frank Doblinski: "Aus den Fehlern der Vergangenheit haben wir gelernt."