Bei eisigen Temperaturen bibberten am Dienstag Tausende von Menschen an den Bahnsteigen in Stormarn, Hamburg und im Rest Deutschlands um die Wette.

Die Züge kamen mit großer Verspätung - oder gar nicht. Überall wurde geschimpft und gemeckert. Der Grund, warum so viele Menschen zu spät zur Schule oder zur Arbeit kamen, ist leicht erklärt: Die Lokomotivführer streiken. Die Erklärung dazu ist ein wenig komplizierter:

Auf der einen Seite gibt es die Arbeitgeber. Das sind die Chefs, die die Leute beschäftigen. Die anderen sind die Arbeitnehmer. Manche von ihnen schließen sich zu Gewerkschaften zusammen, damit nicht jeder Arbeiter einzeln mit den Chefs verhandeln muss - zum Beispiel, wenn sie mehr Lohn für ihre Arbeit fordern. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) vertritt fast 20 000 Lokführer in Deutschland. Und diese wollen für ihre Arbeit jetzt alle gleich bezahlt werden. Egal, bei welchem Unternehmen sie arbeiten. Doch die Chefs sind anderer Meinung. Daher haben die Lokführer beschlossen, am Dienstag in der Zeit von 6 bis 8 Uhr zu streiken. Das nennt man einen Warnstreik. Der soll die Chefs unter Druck setzen, damit die Verhandlungen schneller und besser laufen.

Der Streik gehört in Deutschland zu den Grundrechten. Deswegen darf auch kein Arbeitnehmer Ärger vom Chef bekommen, wenn er wegen eines Streikes erst später zu Arbeit geht. Heute sollten alle Züge wieder normal fahren und jeder wieder pünktlich in die Schule oder zur Arbeit kommen. Und die Verhandlungen zwischen der GDL und den Arbeitgebern gehen weiter.