Haushaltslebenslüge

"CDU kämpft für Sporthalle"

Ahrensburger Fraktionschef setzt sich für den Neubau an der Grundschule am Hagen ein.

Das politische Gezerre um ein seit Jahrzehnten überfälliges Projekt verdient es, genauer hinzuschauen. Die CDU schwingt sich auf zum Retter für die Halle "in Zeiten knapper Kassen", will aber nicht mehr als 1,4 Millionen Euro ausgeben. Das wird bei weitem nicht reichen, will man den bautechnischen und architektonischen Anforderungen ebenso gerecht werden wie den Bedürfnissen der Schüler und Vereinssportler. Die CDU weiß das und bevorzugt dennoch eine "Halle von der Stange" nach dem Motto "Besser als gar nichts". Damit dürfen dann die Hagener die nächsten 50 Jahre leben - keine wirklich attraktive Perspektive.

Die SPD und FDP wollen diese Variante nicht, möchten aber auch nicht mehr ausgeben, weil die Haushaltslage das nicht hergibt. Das ewige Argument in dieser Stadt muss wieder herhalten - Mindereinnahmen bei der Gewerbesteuer in nicht unbeträchtlicher Höhe. Und wieder einmal will gerade der SPD dieser ebenso ewige Spagat nicht gelingen zwischen dem notwendigen Projekt und der Angst vor zu hoher Verschuldung. Ich erwarte von der SPD-Fraktion, dass sie sich ihrer Verantwortung stellt und den besten Entwurf jetzt aktiv fordert. Er wird deutlich über den Kostenvorstellungen der CDU liegen, und deswegen werden sich die Christdemokraten verweigern. Diese Halle ab 2012 nicht zu bauen, wäre fatal.

Mit Ausnahme der Schlossschule musste keine andere Schule so lange auf die Rundumerneuerung eines sehr wichtigen Gebäudekomplexes warten wie die Grundschule Am Hagen.

Es muss endlich Schluss sein mit der ständigen Ahrensburger Haushaltslebenslüge, dass Projekte vor dem Hintergrund einer drohenden zu großen Verschuldung einfach gekippt werden. In der Vergangenheit hat es beträchtlich höhere Verschuldungen gegeben als jetzt. Ahrensburg ist seit Jahrzehnten eine wirtschaftlich stabile Region, die es sich leisten kann, in dieser Phase eine kleine aber feine Sporthalle für die Schule und den Stadtteil zu bauen.

Ole Junker, Ahrensburg

Viele unangenehme Fragen

"Ahrensburger SPD bekräftigt Nein zur neuen Sporthalle"

Fraktion betrachtet Kalkulation wegen der Finanzlage als unverantwortlich.

Diese Halle gelangt von einem Aufschub zum nächsten. Mittlerweile hat wohl jede Ahrensburger Partei einmal schon ein Veto eingelegt. Diese Halle muss endlich entstehen. Klar sind die Kassen leer, aber demnächst sind auch die Schulen leer. Dann melden Eltern ihre Kinder an Schulen mit vernünftiger, modernerer Halle an. Davon haben weder wir im Hagen noch die anderen Grundschulen etwas.

Was soll eigentlich aus dem SSC Hagen werden? Ein Sportklub, der keine vernünftige Halle hat? Die Schulkinder ekeln sich vor den renovierungsbedürftigen Sanitäranlagen.

Verständnisfrage an die SPD: Wie kann die Stadt beim Nichtverkauf eines Grundstücks (Boltze/Kornkamp) etwas verlieren, was vorher nicht realisiert wurde? Ein nicht verkauftes Grundstück ist doch kein realisierter Verlust.

Verständnisfrage FDP: Natürlich haben alle die, die jetzt für die Turnhalle sind, Kinder. Wir sind selber Kinder unserer Eltern, und auch für die kommen wir auf. Auch unsere Eltern haben sich gnadenlos verschuldet. Diese Polemik, immer von den Schulden unserer Kinder zu sprechen, kann ich nicht mehr hören. Das ist volkswirtschaftlicher Unfug.

Verständnisfrage an die WAB: Warum sind Sie gegen die Turnhalle?

Am 21. Februar werden jedenfalls sehr, sehr viele Eltern der Hagenschule bei der Stadtverordnetenversammlung viele unangenehme Fragen stellen.

Kreiselternvertretung Stormarn

Andreas Hausmann, Ahrensburg

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