Er steht in der Manege, das Gesicht weiß geschminkt, in riesigen Latschen und ruft: “Akrobat schööön!“.

Dieser Spruch war das Markenzeichen von Charlie Rivel, einem der berühmtesten Clowns unserer Zeit. Er rührte das Publikum zu Tränen oder brachte es zum Lachen, ganz nach seinem Belieben. Das Wort Clown kommt übrigens aus der englischen Sprache und bedeutet Tölpel. Seine erste Spaßnummer mit Pappgewichten zeigte er mit drei Jahren. "The Rivels", die Artistenfamilie Andreu, das waren Charlies Eltern und seine vier Brüder, verdienten ihr Geld am Trapez. Weltruhm erlangte nur er. 1907 feierte er erste internationale Erfolge im Pariser Zirkus Lambert. Weitere Auftritte folgten in Berlin, London und den USA. Etwa 1919 änderte er sein Image und fügte seinem Künstlernamen aus Bewunderung für Charlie Chaplin den Vornamen Charlie an. Rivel kostümierte sich mit einer Glatzenperücke, eingefasst von einem fuchsroten Haarkranz, pflanzte sich eine vierkantige, rote Nase ins Gesicht und trug ein bodenlanges, rotes Kostüm. Mit seiner Nummer "Chaplin am Trapez" wurde er 1931 in Berlin zur Zirkuslegende. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges zog sich Charlie ins Privatleben zurück. Erst sein ebenso berühmter Clown-Kollege Grock konnte ihn Anfang der 50er- Jahre zu einem Comeback überreden. Grock und "Akrobat schööön!" feierten Triumphe im damaligen Westdeutschland. Rivel rührte das Publikum zu Tränen, als er 1981, inzwischen 85 Jahre alt, im Zirkus Krone seine Abschiedsvorstellung gab.