Der Rausdorfer Menschenrechtler informiert im Völkerkundemuseum eine Woche lang über das Leid von Millionen afrikanischer Mädchen

Rausdorf. "Mit dem Islam gegen weibliche Genitalverstümmelung" heißt die Sonderausstellung von Rüdiger Nehberg, die am Sonntag, 6. Februar, um 11 Uhr im Hamburger Völkerkundemuseum eröffnet wird. Es ist der Auftakt für eine ganze Veranstaltungswoche, die der Menschenrechtler aus Rausdorf mit seiner Frau Annette und in Kooperation mit der Hamburger Behörde für Soziales, Familie und Gesundheit vorbereitet hat.

Die Besucher erwartet ein Wüstenpanorama mit Beduinenzelt, Stelltafeln und Fotos. Der Titel der Ausstellung benennt zugleich das Ziel, für das Nehberg seit zehn Jahren kämpft: die Abschaffung des 5000 Jahre alten blutigen Brauchs der Beschneidung, der noch in 35 Ländern praktiziert wird und von dem weltweit 150 Millionen Frauen betroffen sind. Der von Nehberg gegründete Verein Target konnte 2006 einen großen Erfolg verbuchen: Führende Islamgelehrte verurteilten die Genitalverstümmelung als ein mit ihrer Religion unvereinbares Verbrechen. Eine Botschaft, die der Verein in seinem "Goldenen Buch" in der islamischen Welt verbreitete und die auch die Themenwoche bestimmt.

Ein Foto der Ausstellung zeigt Annette und Rüdiger Nehberg mit einem Afar-Mädchen, das den Brauch der Beschneidung erleiden musste. In der äthiopischen Region Afar betreibt Target ein mobiles Hospital und betreut vier Patenkinder, die auch eine Schulausbildung in der benachbarten Hauptstadt Addis Abeba bekommen.

Zur Ausstellungseröffnung am 6. Februar wird auch ein Film gezeigt. Ab 18 Uhr ist die "Karawane der Hoffnung" zu sehen. Anschließend stellen sich die Regisseure Karsten Scheuren und Bernhard Albrecht sowie Rüdiger und Annette Nehberg der Diskussion. Am Montag, 7. Februar, hält Rüdiger Nehberg ab 19 Uhr einen Vortrag unter der Überschrift "Targets Kampf für die Mädchen in Afrika". Der Eintritt kostet fünf Euro. Am Dienstag, 8. Februar, können die Besucher den Film "Die Sache - Feldzug gegen ein Tabu" sehen (19 Uhr). Danach beantworten die Filmemacher Heike Mundzeck und Thomas Reinecke und das Ehepaar Nehberg Fragen. Am Freitag, 11. Februar, wiederholt der Stormarner Menschenrechtler seinen Vortrag, dann bereits ab 18 Uhr. Der Eintritt kostet fünf Euro.

Zum Abschluss werden am Sonnabend, 12. Februar, die Filme "Die Sache - Feldzug gegen ein Tabu" (16 Uhr) und "Karawane der Hoffnung" (17.30 Uhr) noch einmal gezeigt. Nehberg wird auch an diesem Abend mit dem Publikum über sein Projekt sprechen. Das Hamburger Museum für Völkerkunde (Rothenbaumchaussee 64) weist darauf hin, dass die Veranstaltungen nicht für Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren geeignet sind.