Gutachter soll weiter prüfen. Fahrbahn wird nach Reparatur für Verkehr freigegeben

Ahrensburg. Der Streit um die neue Fahrbahndecke auf der Autobahn zwischen dem Kreuz Bargteheide und Bad Oldesloe geht weiter. Bei einem Gespräch zwischen der Straßenbaufirma Meister und dem Landesbetrieb Straßenbau, das am Mittwoch erst nach Redaktionsschluss beendet war, hat es keine grundsätzliche Einigung gegeben. Vom Tisch ist lediglich die Variante, dass die Fahrbahn komplett erneuert werden muss. Nach wie vor gibt es aber unterschiedliche Auffassungen darüber, ob die Qualität des Betons den Vorgaben genügt oder nicht. Offenbar gehen mittlerweile alle Beteiligten davon aus, dass diese Frage vor Gericht entschieden werden muss.

Die Autofahrer werden dennoch nicht warten müssen, bis ein Urteil vorliegt. Die sechs Kilometer lange Baustelle soll schon früher verschwinden. In den nächsten Tagen werden die Fahrbahnteiler auf der Richtungsfahrbahn Hamburg weggenommen, so dass der Verkehr dort bald wieder ungehindert auf drei Spuren rollen kann. Auf der Gegenseite, in Richtung Lübeck, wird es etwas länger dauern, bis es so weit ist. Dort liegt die strittige Betondecke der Firma Reinhold Meister aus Bayern. Die soll nun repariert werden. Einzelne, etwa DIN-A-4 große Stellen müssen ausgefräst und neu gegossen werden. Das geht nur, wenn es dauerhaft frostfrei ist. In den nächsten Tagen werden die Temperaturen aber wieder sinken. Ein Starttermin für die Ausbesserungsarbeiten ist deshalb nicht in Sicht. Sind die Arbeiten erledigt, soll der Abschnitt komplett für den Verkehr freigegeben werden.

Der Gutachter, die Berliner Villaret Ingenieurgesellschaft, wird sich derweil weiter mit der Frage beschäftigen, wie lange der Beton den Belastungen des Verkehrs standhält. 30 Jahre werden vom Auftraggeber, dem Bund, verlangt. Stephan Villaret, der Geschäftsführer, wird sich über die ausgefrästen Löcher beugen, wird Proben entnehmen, sie analysieren und irgendwann ein Abschlussgutachten vorlegen. Aber vielleicht wissen wir erst in 15 Jahren, falls es dann plötzlich holprig werden sollte auf der A 1, ob die Firma Meister in Stormarn wirklich eine Meister-Leistung vollbracht hat. Vielleicht erinnern wir uns dann an den Betonärger und die dadurch hervorgerufenen Staus - damals, im Jahr 2010.