Delingsdorf übergangen

"Ahrensburg sucht Auswege"

In der City droht langfristig der Verkehrsinfarkt. Die Nordtangente könnte Entlastung bringen.

Wieder einmal stellen Planer die Nordtangente als Lösung aller Ahrensburger Verkehrsprobleme vor. Die Anwohner der Lübecker Straße wird es freuen, dass sie künftig deutlich vom Verkehr entlastet werden, die Gartenholzbewohner möchten die Trasse möglichst weit entfernt von ihren Häusern wissen. So weit, so verständlich.

Allerdings werden alle Überlegungen ohne die eigentlich Betroffenen angestellt: die Bewohner Delingsdorfs und ihre Gemeindevertretung, denn die Nordtangente wird über Delingsdorfer Gemeindegebiet führen. Wo sollen denn die erwarteten 8000 Fahrzeuge aus dem Gewerbegebiet bleiben? Sie fahren ab Kremerberg entlang der B 75 mitten durch Delingsdorf in Richtung Bargteheide. Die jetzt schon kritische Verkehrsdichte wird sich noch verstärken. Wie geht es weiter? Über die schmale und kurvenreiche Timmerhorner Straße (K 55) nach Bünningstedt? Durch Bargteheide, solange die Südumgehung nicht verlängert wird? Schade, dass die Planer nur das Ahrensburger Stadtgebiet betrachten sollten.

Die Gemeinde Delingsdorf hat der Stadt Ahrensburg vor Jahren Eckpunkte mitgeteilt, welche bei einer Nordumgehung über Delingsdorfer Gebiet erfüllt werden müssten. Diese Punkte wurden offensichtlich nicht berücksichtigt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Delingsdorf zustimmt.

Niels-Peter Horn, Delingsdorf

Gutachten veröffentlichen

Dass die Variante einer Nordtangente von der Lübecker Straße zum Kornkamp der Weisheit letzter - und bedauerlicherweise einziger - Schluss sein soll, ist schwer verständlich. Auch die Aussage, dass eine Südtangente, die den ganzen durch Ahrensburg fließenden Verkehr von der Autobahn bis in den Norden Hamburgs aufnehmen könnte, so gut wie keine Entlastung brächte, erschließt sich nicht.

Die Stadt sollte das Gutachten auf die Homepage stellen, damit man mehr zu Methodik und Ergebnissen erfährt.

Dr. Jürgen Schmidt, Ahrensburg

Unseriöser Schützen-Text

"Famila ist in Trittaus Zentrum willkommen"

Bürgermeister Walter Nussel begrüßt die Planspiele für einen Neubau.

Was auf der Homepage des Trittauer Schützenvereins zur Schützenplatz-Problematik zu lesen ist, entspricht weder einer seriösen noch einer sachlichen Wiedergabe von Fakten. Warum stellt sich ein traditionsbewusster Verein so unwürdig dar? Der Kommentar des Oberlandesgerichts zur Grunddienstbarkeit ist okay, aber das Fazit des Gerichts, welches der Gemeinde in der Sache Recht gibt, wird verschwiegen. Der Schützen-Text strotzt vor Fehleinschätzungen, Mutmaßungen, Lügen und Halbwahrheiten. So wie die Schützen die Welt sehen, ist die Realität schon lange nicht mehr.

Ein einzelner Verein darf und kann die Entwicklung einer Gemeinde nicht verhindern. Die Argumentation, ein Schützenfest in einer Größe gestalten zu wollen, die mittelfristig fern jeder Realität ist, trifft nicht den Kern der Sache. Die Teilnehmerzahlen sind überall im Land stark rückläufig. Der Platzgrößenanspruch des Schützenvereins hat lediglich eine juristische, aber keine wirtschaftliche Basis. Der neue Platz entspricht in seiner Nettogröße dem alten Areal. Warum erkennen die Schützen nicht den wirtschaftlichen Vorteil eines Festplatzes direkt vor der Schützenhalle an? Was ist falsch daran, wenn 200 Parkplätze direkt vor dem Lokal kostenfrei gestaltet werden?

Welche Motivation steckt hinter einem Verein, dessen Mitglieder nur zu circa 50 Prozent Trittauer Bürger sind? Im Vergleich zu anderen Vereinen in der Umgebung sind die Trittauer Schützen die Einzigen sind, die mitten im Ort ihrem Hobby nachgehen können.

Die Formulierung "hinterlistiger Winkelzug der Gemeinde" ist eine infame und verletzende Unterstellung gegenüber der Verwaltung und der Gemeindevertretung. Es ist eine Lüge, dass der Verein nicht aufgelöst wurde. Die Löschung aus dem Vereinsregister 1946 beweist dies eindeutig. Somit dürften alle Ansprüche aus dem alten Bestmann-Vertrag von 1921 erloschen sein. Die Neugründung erfolgte erst 1952.

Die Planung zum Nahversorgungszentrum und der Straße Zur Mühlau wird von den demokratisch gewählten Bürgern mehrheitlich getragen. Das Nahversorgungszentrum wird so oder so gebaut, die Grunddienstbarkeit bremst nichts aus. Famila wird einen Anziehungspunkt mitten im Ort schaffen, und die Entlastungsstraße Zur Mühlau wird zu einer positiven Verkehrsentwicklung im Zentrum führen. Im zweiten Schritt wird die Meierei nicht zur Industrieruine, sondern es werden attraktive Wohn- und Geschäftsgebäude entstehen.

Horst Penner, Initiator der Entlastungsstraße-West, heute Bürgerstraße/Gadebuscher Straße, Trittau

Nicht aus dem Lateinischen

"Salz war einmal ein wichtiges Zahlungsmittel"

Kinder-Nachrichten

Das Wort Salz kommt aus dem Althochdeutschen und letzten Endes aus dem Indogermanischen. So heißt es auch im Englischen und Schwedischen "salt". Es kommt also nicht aus dem Lateinischen. Salus ist nicht der Gott der Weisheit, sondern des Wohlergehens. Salus bedeutet auch Gesundheit.

Die Industrialisierung setzte zumindest in England bereits im 18. Jahrhundert ein. Salz wurde nicht durch Geld ersetzt. Geld gab es schon in der Antike. Salz galt nie als Edelstein, sondern als wertvolles Mineral, so wertvoll wie Gold. Der Name "das weiße Gold" ist eine Metapher. Salz wird auch in der Bibel als Metapher gebraucht, wenn es heißt: Ihr seid das Salz des Lebens. Der Wert wird auch in dem Sprichwort betont, etwas sei das Salz in der Suppe.

Klaus Tuch, Ahrensburg

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