Die 24-Jährige aus Elmenhorst nimmt am Bundesprogramm “Weltwärts“ teil

Elmenhorst. Janin Eberhardt zieht es weltwärts. Die 24 Jahre alte Elmenhorsterin geht für sechs Monate nach Indien. In dem Dorf Manikjore, 120 Kilometer südwestlich der Millionenstadt Kalkutta gelegen, wird sie beim Aufbau einer Grundschule für Kinder von Tagelöhnern helfen. Sie wird die indischen Lehrerinnen unterstützen und Englisch unterrichten.

In Seminaren hat sie sich auf die Zeit in Indien vorbereitet

Janin Eberhardt ist auf den freiwilligen Einsatz gut vorbereitet worden. In mehreren Seminaren an der Universität in Oldenburg hat sie einen Einblick in die Arbeits- und Lebensbedingungen in Indien bekommen. Auch die bengalische Sprache hat sie eifrig gelernt.

Die Uni Oldenburg wird sie während ihres freiwilligen Aufenthaltes in Manikjore begleiten. Das sieht das "Weltwärtsprogramm" vor, an dem die junge Elmenhorsterin teilnimmt. Vor zwei Jahren vom Bundesentwicklungsministerium ins Leben gerufen, bietet das Programm jungen Menschen zwischen 18 bis 28 Jahren die Chance, einen Freiwilligendienst in Entwicklungsländern zu leisten. Partnerorganisationen, dazu gehört unter anderen die Universität Oldenburg, vermitteln die Freiwilligen an Projektträger in Einsatzorten in zahlreichen Länder.

In Manikjore sind es der Verein "Österreich für Calcutta" und die indische Schwesterorganisation "Born to Serve", die mit Spendengeldern seit über einem Jahr ein Ernährungsprogramm für 300 Volksschulkinder finanzieren. Nun wollen sie auch eine Schule für 35 Tagelöhner-Kinder aufbauen. Dabei wird Janin Eberhardt den Verein unterstützen.

45 Prozent der Dorfbewohner sind Analphabeten

20 000 Menschen leben in dem Dorf. Die Armut ist groß. Die Menschen arbeiten hart für einen Teller Reis. Über 40 Prozent verdienen weniger als einen Euro pro Tag. 45 Prozent sind Analphabeten. Die wenigsten Familien können es sich leisten, ihre Kinder in die Schule zu schicken. "Es gibt in Manikjore keinen Strom, keine befestigten Straßen, kein Krankenhaus", sagt Janin Eberhardt. Sie hat versucht, die bengalische Sprache und Schrift zu lernen, um sich mit den Kindern in ihrer Muttersprache unterhalten zu können. Sie soll ihnen Englisch beibringen, mit ihnen rechnen und lesen.

Englisch beherrscht die junge Stormarnerin perfekt. Nach dem Abitur an der Bargteheider Anne-Frank-Schule ging sie nach Irland. An der Uni in Cork studierte sie Psychologie. Den Bachelor hat sie in der Tasche, den Master will sie nach ihrem Freiwilligeneinsatz in Indien angehen. Den kommenden sechs Monaten sieht sie mit großen Erwartungen entgegen. Sie sagt: "Ich wollte ins Ausland und ich wollte ein praktisches Jahr machen. Beides ermöglicht mir der Freiwilligendienst."

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