Eine Straße ohne Laternen in eurer Stadt? Kaum vorstellbar, findet ihr nicht auch? Die ersten beleuchteten Straßen gab es schon in der Antike, Aufzeichnungen belegen das.

Im Mittelalter verwendeten die Menschen Kienspäne oder Lampen, die mit Öl oder anderem Fett brannten.

Ende des 17. Jahrhunderts setzte sich der französische Monarch Ludwig XIV. für die flächendeckende Beleuchtung wichtiger Pariser Straßen mit Öllampen ein. In politisch unruhigen Zeiten konnte seine Geheimpolizei so besser beobachten, was auf der Straße passierte. Anfang des 19.Jahrhunderts betrieb man Straßenlampen mit Walöl und Petroleum. Beleuchtungswärter zündeten sie abends an. 1810 gründete sich in England die erste Firma, die Gas für Straßenleuchten verkaufte. Das Gas wurde aus Kohle gewonnen und durch ein Rohrnetz zu den Laternen geleitet.

Auf dem europäischen Festland brachte 1811 Wilhelm August Lampadius aus Freiberg die erste Gaslaterne an seinem Wohnhaus an. Da sie mit offener Flamme brannte, leuchtete sie aber eher schwach. Erst nachdem Werner von Siemens 1867 mithilfe eines Dynamos Strom erzeugen konnte, stiegen die europäischen Städte nach und nach auf elektrische Straßenbeleuchtung um.

Vorreiter war die deutsche Hauptstadt Berlin. Am 20. September 1882 strahlte die erste elektrische Straßenlaterne auf dem Potsdamer Platz.