Der Marstall war voll. 300 Besucher schauten gebannt nach vorn. Auf der Bühne nur ein Mann: Alfons. An seiner Seite lediglich das Puschelmikrofon.

Ahrensburg. Zum Einsatz kam es diesmal nicht. "Ich hatte versprochen, ich mache hier keine Umfrage. Also keine Angst", sagte der Berufsfranzose, der von den komischen Seiten der Deutschen lebt. Und das mit Leichtigkeit, denn Stoff liefern sie ihm reichlich.

So legte Emmanuel Peterfalvi - wie der Spaßvogel mit bürgerlichem Namen heißt - ohne Mühe eine zweistündige Solo-Show hin und servierte zum Auftakt der Marstall-Kabarett-Reihe "ungezügelt" einen scharfen "Cocktail" aus zehn neuen Umfrage-Filmen. "Die hat noch kein Schwein gesehen. Sie sind die ersten Schweine", sagte Alfons und brachte Abenteuerliches en gros aus deutschem Vereins - und Familienleben auf der Leinwand zum Vorschein.

Da marschierten Landsleute mit blankem Po und Navi beim Nacktwandern durch deutsche Lande. Da trafen sich Menschen in Hechingen zum internationalen Socken-Strick-Treffen. Und warum? "Weil es so schön ist, das Gleiche zu denken und sich durch eine große Masche verbunden zu fühlen", bekannte der Organisator. Was die Zuschauer auch nicht ahnten: Gotha ist Austragungsort für die Deutsche Grillmeisterschaft, bei der die Frau um ihre Emanzipation kämpft. "Wir wollen dafür sensibilisieren, dass wir auch direkt am Grill stehen können", erklärte eine Dame ins Puschelmikrofon.

Für Alfons eine klare Sache: "Wenn die Deutschen eine Leidenschaft haben, gründen sie einen Verein und machen einen Wettbewerb." Versteht sich, dass es eine "German Barbecue Association e.V." gibt. So wurden die Marstallbesucher auch Zeugen des Aufsitzrasenmäher-Wettbewerbs auf Krautsand und genossen deutsche Leidenschaft beim Beobachten einer Treibjagd, bei der Wildschweine aus einem Meter Entfernung treffsicher und gefahrlos vom Hochsitz aus erledigt wurden.

Zum Thema Emanzipation gab es nach den fürs Grillen entflammten Damen noch einen deftigen Nachschlag. "Ich habe reich geheiratet. Dafür mache ich nun den Haushalt", bekannte ein Herr bei einer Wochenmarkt-Umfrage. Darauf Alfons' pikante Nachfrage: "Reicht das Geld auch mal für einen Besuch im Puff?" Antwort des sparsamen deutschen Ehemannes: "Ne, aber ich habe eine gute Nachbarin."