Wer ein Verbrechen verübt, muss sich meistens vor Gericht dafür verantworten.

Zumindest dann, wenn die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Täter erhebt. Je nach Schwere der Tat landet der Verbrecher auch schon einmal im Gefängnis. Kennt Ihr den Begriff schwedische Gardinen? Eure Eltern und Großeltern wissen sicher, was die Wortkombination bedeutet. Denn es handelt sich dabei um die umgangssprachliche Bezeichnung für ein Gefängnis. Wer dort einsitzt, sitzt also hinter schwedischen Gardinen. Die Bezeichnung stammt aus der Gaunersprache, wobei mit den Gardinen die Eisenstangen gemeint sind, die die Fenster vergittern. Die Sprachwissenschaftler haben zwei Theorien, wie der Begriff entstanden ist: Während des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) begann eine fast 200 Jahre dauernde schwedische Herrschaft über Teile Pommerns. Die andere Erklärung gründet sich auf die hohe Stabilität und Qualität des schwedischen Stahls. Er galt als extrem robust, sodass er für das Vergittern von Gefängnisfenstern eingesetzt wurde. Da war es für Häftlinge so gut wie unmöglich, die Gitterstäbe auseinander zu biegen oder zu zersägen, um zu fliehen.

Sing Sing ist eine andere Bezeichnung, die in der Umgangssprache für Gefängnis oder Haftanstalt verwendet wird. Allerdings: Ein Gefängnis mit diesem Namen gibt es tatsächlich. Das Hochsicherheitsgefängnis steht in Ossining etwa 50 Kilometer von New York City entfernt. Der Name Sing Sing leitet sich vom indianischen Sint Sinks ab, was Stein auf Stein bedeutet und auf die Bauweise hinweist.