BMW beginnt im März mit dem Bau des neuen Gebrauchtwagenzentrums im Gewerbegebiet an der A 1. Im Herbst 2012 soll das Gebäude fertig sein.

Barsbüttel. Geometrisch gesehen ist es wohl am ehesten ein großer, diagonal durchgeschnittener Quader. Oben und an zwei Seiten viel weiße Fläche, unten Glas. Und mittendrin viele Autos. Subjektiv betrachtet wirkt der Körper leicht, elegant, dynamisch. So soll das neue Autohaus aussehen, das die Hamburger BMW-Niederlassung im Barsbütteler Gewerbegebiet bauen will. Niederlassungsleiter Erik Santer und Architekt Prof. Carsten Roth haben den Entwurf dem Hamburger Abendblatt jetzt exklusiv vorgestellt. Nach jetzigem Stand der Planungen soll das Gebäude im Spätsommer oder Herbst 2012 fertig sein.

Das von Möbel Höffner und Bauhaus dominierte Gewerbegebiet an der A 1 könnte sich nun nach und nach zu einer kleinen Automeile entwickeln. Nur einen Katzensprung vom künftigen BMW-Standort entfernt gibt es bereits den Morgan-Park, einen Händler für exklusive britische Sportwagen. Und weitere Interessenten stehen in Barsbüttel offenbar auf der Warteliste. Norbert Leinius, Geschäftsführer der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS): "Wir haben Anfragen mehrerer Autohersteller auch für Barsbüttel." In der Vergangenheit hatte schon Audi bei der WAS angefragt.

Mit dem BMW-Bau wird zwar die vorerst letzte Lücke in dem Gewerbegebiet geschlossen. Leinius hält aber eine Erweiterung für wünschenswert. Ob die kommt, und ob sie westlich an die bestehende Bebauung anschließen oder auf der anderen Seite der Autobahn realisiert werden könnte, darüber erhofft sich der Wirtschaftsförderer in Kürze ein Signal aus der Barsbütteler Politik. Er hat gehört, dass sich die Gremien im Februar mit dem Thema befassen wollen.

Etwa um diese Zeit will auch BMW loslegen. "Idealerweise" zum 1. März, so Niederlassungsleiter Santer, soll auf dem 1,7 Hektar großen Gelände der Autoverkauf beginnen, zunächst allerdings nur in einem Provisorium - und unter der Voraussetzung, dass die Witterung im Winter Erdarbeiten zulässt. Zunächst sollen dort sieben bis acht Mitarbeiter eingesetzt werden. Santer: "Wir wollen uns eindeutig zum Standort Barsbüttel bekennen, und wir wollen jedem zeigen, dass hier in Kürze ein großes Gebrauchtwagenzentrum entsteht."

Wie berichtet, hatten die Barsbütteler Kommunalpolitiker zuletzt Zweifel gehegt, dass es überhaupt jemals dazu kommen werde. Der bayerische Automobilkonzern hatte das Grundstück 2007 gekauft. 2009 sollte das Autohaus eigentlich fertig sein. Doch in der Wirtschaftskrise wollte BMW weniger investieren, einige Politiker dachten bereits über die Option nach, dass die Gemeinde die Gewerbefläche zurückkaufen könnte. Doch mit dem neuen Entwurf in der Tasche konnten Santer, sein Gebrauchtwagen-Verkaufsleiter Gregor Fischer und Architekt Roth die Gemeindevertreter Anfang Dezember offenbar erneut von ihrem Vorhaben begeistern. "Wir sind dankbar für diese Partner, die not amused waren, die aber Verständnis zeigten", sagt Erik Santer.

Der neue Entwurf ist ein bisschen kleiner ausgefallen als der alte. Der Konzern investiert zunächst knapp zehn Millionen Euro. Geplant sind neben dem Verkaufsgebäude eine Werkstatt, in der die Autos zum Verkauf aufbereitet werden, und eine kleine Tankstelle. Zunächst sollen 70 Arbeitsplätze entstehen. Die BMW Niederlassung Hamburg (570 Mitarbeiter, im vergangenen Jahr knapp eine halbe Milliarde Euro Umsatz) will dort jährlich etwa 3500 Gebrauchtwagen an den Kunden bringen. Erik Santer ist sich sicher: "Die Gemeinde wird von uns profitieren. Wir werden zu den größten Gewerbesteuerzahlern gehören." Der Konzern plant bereits mit einem Erweiterungsbau.