Morgen werden in ganz Deutschland wieder mehrere Millionen Böller und Raketen angezündet, um das neue Jahr zu begrüßen.

Der Brauch, mit möglichst viel Lärm die bösen Geister des alten Jahres zu vertreiben, geht auf die Germanen zurück. Sie benutzten dafür Rasseln und Peitschen. Im Mittelalter wollten sich die Menschen dann mit Trompeten und Glockengeläut vor den Geistern schützen.

Denn damals gab es noch keine Böller oder Raketen. Das für die Explosion der Feuerwerkskörper notwendige Schwarzpulver wurde zwar schon im achten Jahrhundert in China erfunden, aber erst Ende des 13. Jahrhunderts von holländischen Seefahrern nach Europa gebracht. In China flogen bereits zwischen 960 und 1279 die ersten Raketen in die Luft. Anfang des 15. Jahrhunderts zündeten die Menschen dann auch in Europa erstmals Böller an. Damals wollte der Adel mit einer prachtvollen Inszenierung seinen Reichtum und seine Macht zeigen. Das größte Feuerwerk dieser Epoche konnten die Menschen 1770 im Schlosspark von Versailles in Frankreich bestaunen. König Ludwig XV. ließ damals 20 000 Raketen, 6000 Feuertöpfe und 80 Sonnen anzünden, um seine Schwiegertochter Marie Antoinette zu begrüßen. Die Feuerwerke leuchteten damals jedoch nicht besonders hell. Der Grund dafür war, dass die Menschen die für das Leuchten notwendigen Mittel noch nicht kannten.

Anfang des 20. Jahrhunderts setzte die Massenproduktion von Feuerwerkskörpern ein. Seitdem können alle Menschen Silvester mit Böllern und Raketen feiern.