Fahrlässige Übertreibung

"Bürgervorsteher erläutert seine Gartenholz-Kritik"

Werner Bandick erinnert daran, dass früher zu viele Sozialfälle Wohnungen in dem Ahrensburger Stadtteil zugewiesen bekamen.

Seit Jahren bemüht sich der Arbeitskreis "Die Gartenhölzer" dem weitverbreiteten Vorurteil über unser Stadtviertel entgegenzuwirken, und das durchaus mit Erfolg. Wenn nun der Bürgervorsteher Werner Bandick im Zusammenhang mit den Erlenhof-Planungen davor warnt, es könne in dem Neubaugebiet "ein zweites Gartenholz mit all seinen sozialen Problemen der vergangenen 20 Jahre" entstehen, halten wir dies für eine sehr missglückte Formulierung.

Bandick hat zwar im Nachhinein erklärt, wie er es gemeint hat, und auf Fehler bei der Belegung von Sozialwohnungen durch die Stadtverwaltung in den 80er-Jahren hingewiesen, die man nicht wiederholen sollte. Gewiss, es hat im Gartenholz (wie anderswo auch) Probleme mit jugendlichen Zuwanderern, Fälle von Vandalismus, Drogen- und Alkoholkonsum und Beschaffungskriminalität gegeben. Dass die Aussiedler jedoch "das Gesicht des Stadtteils" prägten, ist eine fahrlässige Übertreibung und galt höchstens für einzelne Wohnblöcke. All das berechtigt jedenfalls nicht, das Gartenholz zum Sozialfall zu erklären.

Mancher Bewohner des Stadtteils hat sich von Anfang an sehr wohlgefühlt. Und wenn im Neubaugebiet Erlenhof keine Sozialwohnungen geplant sind: Gibt es in Ahrensburg etwa keine Menschen mehr, die darauf angewiesen sind? Oder soll es nur heißen: Kein Zuzug für Hartz-IV-Empfänger?

J. Martens, H. Wallgrün, Arbeitskreis "Die Gartenhölzer", Ahrensburg

Stormarn ausgeschlossen

Lesebrief "Intensiv diskutiert"

Fluglärmschutzkommission der Stadt Hamburg lehnt Ahrensburgs Mitgliedschaft ab.

Wenn der Leiter des Bezirksamts Hamburg-Nord, Herr Kopitzsch, in seiner Funktion als Vorsitzender der Fluglärmschutzkommission für den Flughafen Hamburg sagt, dass die Stadt Quickborn nachweislich nicht unter 50 dB(A) Dauerschallpegel liegt, trifft dies lediglich für den Messort "Quickborn Schule" zu. Dieser wies im Zeitraum 2002 bis 2009 ein Dauerschalläquivalent von 53,7 bis 54,6 dB(A) auf. Beim Messort "Quickborn Heide" hingegen liegt dieser Wert zwischen 46,5 und 50,5 dB(A).

Ärgerlich ist in diesem Zusammenhang die Nichteinlassung von Herrn Kopitzsch, dass mit fünf Vertretern (Quickborn, Norderstedt, Hasloh, Kreis Pinneberg, Kreis Segeberg) im Gegensatz zu null Vertretern aus dem gesamten Kreis Stormarn (inklusive der Orte Ahrensburg, Ammersbek und Bargteheide) der Grundsatz einer paritätischen Interessensvertretung grob verletzt wird.

Es ist an der Zeit, dass die Zusammensetzung der Fluglärmschutzkommission den geänderten Belastungsverhältnissen angepasst wird.

René Schwartz, Ahrensburg

Kunden verprellt

"Parken in Ahrensburg wird teurer"

Stadtverordnete beschließen eine Erhöhung der Gebühren.

Gebühren für das Schlammloch Lindenhof sind eine Frechheit. Da muss man mit Gummistiefeln und Taststock aussteigen. Die alte Reitbahn ist auch nicht besser als der Lindenhof. Der Parkplatzmangel und die Gebühren werden unzählige Suchfahrten durch Ahrensburg auslösen, bis in einer nahen Nebenstraße ein Parkplatz frei wird. Die Stadt ist gut beraten, nun überall Halteverbotsschilder aufzustellen und Lücken zu verpollern.

Wann kommen die Parkscheinautomaten in die Wohnstraßen und an die Bahnhöfe? Dann werden die Gebühren für Parkvergehen die Einnahmen aus den Automaten übertreffen. Gut, dass wir Großmärkte mit Parkplätzen in den Außenbereichen und in den Nachbargemeinden haben. So verprellt man Kunden und Gäste und schadet dem Handel. Woanders kann man immer noch mit der Parkscheibe problemlos parken.

Wolfgang König, Ahrensburg

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