Andreas Beckmann schlägt Alarm, weil sich Schüler auf dem Gelände des Trittauer Autohauses in Gefahr bringen

Trittau. Täglich um die Mittagszeit bietet sich Andreas Beckmann das gleiche Bild: In kleineren Grüppchen oder in regelrechten Horden laufen Schüler aus dem gegenüberliegenden Schulzentrum über das Gelände des Autohauses Klaus Beckmann an der Ecke Bahnhofstraße/Großenseer Straße. Die Jugendlichen kürzen damit den Weg zur Kirchenstraße ab. Schon vor Jahren hat Andreas Beckmann die Politiker, den Bürgermeister und Vertreter des Schulverbandes auf die Gefahren hingewiesen. "Hier fahren Autos umher, auch Fahrzeuge mit defekten Bremsen zum Beispiel." Auch die Tankstelle, die zum Betrieb gehört, sei eine zusätzliche Gefahrenquelle.

Einmal habe es bereits eine brenzlige Situation gegeben: Im Sommer vor einem Jahr war ein Schüler gedankenverloren auf dem Betriebsgelände vor ein Auto gelaufen. Aber der Fahrer konnte rechtzeitig abbremsen. "Es geht um die Sicherheit der Kinder", sagt Geschäftsführer Andreas Beckmann. Es ist für ihn unverständlich, warum man sich nicht gemeinsam um eine Lösung des Problems bemüht. Die Jugendlichen, die von der Großenseer Straße in Richtung Alter Markt wollen, müssten nämlich nicht über sein Betriebsgelände laufen. Sie sollten den für sie vorgesehenen Weg nehmen, der zwischen dem Beckmannschen Gelände und dem Grundstück des benachbarten Autohauses Russmeyer liegt. "Das würden sie auch tun, wenn direkt gegenüber dem Weg die Ampel stehen würde", ist sich Andreas Beckmann sicher. Die Ampel aber steht knapp hundert Meter weiter weg und führt die Schüler direkt auf das Firmengelände.

Unweit des Autohauses Beckmann liegt die Schulbushaltestelle. Als sie vor knapp zwei Jahren umgebaut wurde, hatte die SPD-Fraktion vorgeschlagen, die Ampel mit zu versetzen. Das fand keine Zustimmung. Der Bürgermeister und die Polizei seien der Meinung gewesen, dass das nicht nötig sei, sagt Gemeindevertreterin Claudia Ludwig.

Vor fast genau einem Jahr unternahm sie für ihre Fraktion einen erneuten Anlauf. Sie forderte die Einrichtung eines Runden Tisches mit Vertretern der Kreisverkehrsbehörde, der Polizei, der Verwaltung und Vertretern der beiden Autohäuser. Andreas Beckmann schöpfte Hoffnung, er hätte einen Runden Tisch sehr begrüßt. Doch auch dieser Vorstoß sei im Sande verlaufen. "An mich ist niemand herangetreten", sagt er. Und zwischenzeitlich mischt sich in seine Enttäuschung eine gehörige Portion Verärgerung. "Die Forderung, alle Beteiligten an einen Tisch zu holen, war das alles nur eine werbewirksame Inszenierung?" Beckmann: "Wenn auf unserem Gelände etwas passiert, haben wir den schwarzen Peter." Er habe schon versucht, mit den Schülern zu reden. Auch das habe nicht genützt. Als Reaktion habe er Anrufe von erbosten Eltern bekommen.

Claudia Ludwig betont auf Nachfrage, dass das Thema weiterhin auf der Agenda ihrer Fraktion stehe. Die Schulwegsituation an der Großenseer Straße sei jedoch nur ein Brennpunkt. Auch an der Gadebuscher Straße sei die Situation nach wie vor ungeklärt. Dort versuchen Verwaltung und Politik noch immer vergebens, einen Zebrastreifen als Überquerungshilfe einzurichten. Alle Bemühungen sind bislang an der Kreisverkehrsaufsicht gescheitert.

Ludwig fordert, alle Straßen in Trittau für die Jungen und Mädchen im Schulalter sicherer zu machen. "Wir brauchen ein Gesamtkonzept", betont sie. Diesen Vorschlag hatte sie bei der jüngsten Sitzung der Gemeindevertreter eingebracht. Das Thema wird nun im nächsten Planungsausschuss beraten. Claudia Ludwig hofft, dass das Gremium ein Gutachten zur Schulwegesituation in Auftrag geben wird, und sich tatsächlich ein Runder Tisch bildet, an dem dann auch Andreas Beckmann sitzt.