Wisst ihr, wo das Erdöl seinen Ursprung hat? Das flüssige Gold, wie Erdöl auch genannt wird, ist ein Millionen Jahre alter Rohstoff und Energie-Lieferant.

Vor rund 200 Millionen Jahren waren die Gebiete, in denen heute Erdöl gefunden wird, noch von Ozeanen bedeckt. Dort lebten Mikroorganismen (Plankton). Und so entsteht der Rohstoff: Das Plankton stirbt ab und sinkt auf den Meeresgrund. Sand und Ton lagert sich darüber, quetschen den Planktonschlick zusammen, daraus entsteht das sogenannte Muttergestein. Das wird dann von weiteren Erdschichten überlagert. Der Druck nimmt zu, die Temperaturen steigen. Weil diese Masse im Laufe des Prozesses nicht mit Sauerstoff in Kontakt kommt, verwest sie nicht. Bakterien verwandeln sie bei Temperaturen zwischen 80 und 150 Grad zu einer zähflüssigen Masse. Dadurch entstehen Kohlenwasserstoffe, also Erdöl. Da diese Stoffe leichter als Wasser sind, wandern sie im Laufe von Jahrmillionen durch die Gesteinsschichten nach oben, bis sie an undurchdringbare Sperrschichten stoßen. Von dort muss der Rohstoff gefördert werden. Sobald das Erdöl an die Oberfläche geholt wurde, sprechen wir von Rohöl. Aus Erdöl werden verschiedene

Produkte hergestellt: Benzin, Heizöl und Kunststoffe. Ein Großteil des Erdöls wird auf dem Meer auf Bohrinseln gefördert. Durch Unfälle gelangen jährlich mehrere 100 000 Tonnen Rohöl ins Meer, so wie beim Untergang der Bohrinsel Deep Water Horizon. Große Erdöl-Vorkommen liegen vor allem in küstennahen und flacheren Meeresgebieten, wie im Golf von Mexiko, in der Nordsee und im Karibischen Meer. Damit aus Rohöl Heizöl wird, muss es in einer Raffinerie chemische und physikalische Prozesse durchlaufen. Der wichtigste Prozess ist die Destillation. Das Heizöl wird auf 400 Grad erhitzt. Leichte Kohlenwasserstoffe werden dadurch gasförmig. Die leichten Elemente, wie Flüssiggase und Rohbenzin steigen in den oberen, kühleren Bereich des 50 Meter hohen Destillationsturmes. Die schweren Mitteldestillate wie Heizöl und Diesel sammeln sich bei 170 bis 370 Grad weiter unten an. Die einzelnen Bestandteile des Rohöls kühlen dort ab und fließen dann über Rohrleitungen in Lagertanks. Dann werden die verschiedenen Rohölprodukte per Bahn, Pipeline oder Schiff in große Zwischenlager transportiert. Diese sind über ganz Deutschland verteilt. Von den Außenlagern wird das Heizöl per Tankwagen weiter zu den einzelnen Ölheizungskunden gebracht.