Hamburger Studenten prüfen, wie Firmen und Schulabgänger besser zusammenfinden

Glinde. Um junge Menschen und örtliche Unternehmen, die freie Ausbildungsstellen haben, zusammenzubringen und so dem drohenden Fachkräftemangel zu begegnen, hat sich die Stadt Glinde Unterstützung von der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg geholt.

In dem Projekt "Berufsorientierung in Glinde" erarbeiten zwölf Studierende des Masterstudiengangs Bildungs- und Erziehungswissenschaften Wege, wie der Übergang von der Schule in den Beruf verbessert werden kann. Initiiert hat die Zusammenarbeit mit der Universität Bürgermeister Rainhard Zug. Als Kooperationspartner wurden Glinder Schulen und Unternehmen ins Boot geholt.

Die Studenten führen Interviews in Betrieben und Schulen

"Das Projekt hat zwei Hauptziele", sagt Jan Strobach, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für technologiegestützte Bildung der Universität. "Zum einen sollen die Jugendlichen für die Arbeitswelt gestärkt werden. Und zum anderen sollen die Unternehmen den Folgen des demografischen Wandels frühzeitig mit Augenmaß begegnen." Wenn das Fachkräftepotenzial in der Region schwinde, müssten die Jugendlichen gezielt auf nachgefragte Ausbildungsberufe vorbereitet werden. Deshalb sollten die Schnittstellen zwischen den Kooperationspartnern verbessert werden.

Die Pilotphase, die bis Ende Juni 2011 angesetzt ist, hat gerade begonnen. "Zurzeit sind die Studenten dabei, die Sachlage vor Ort zu erheben", sagt Strobach. Dafür führen sie zum einem Interviews mit Vertretern der Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule, dem Gymnasium Glinde und der Gemeinschaftsschule Wiesenfeld. "Dabei soll geklärt werden, welche Maßnahmen zur Berufsorientierung dort angeboten werden", sagt Strobach.

Der Wirtschaftsraum Glinde soll attraktiver werden

Zudem befragen die Studenten Vertreter der Stadtverwaltung sowie des Sacher Baustoffhandels, der Barmer Ersatzkasse und der Optima Pressformen. "Anschließend entwickeln sie in enger Zusammenarbeit mit der Berufsberatung der Arbeitsagentur Maßnahmen, wie Jugendliche und offene Ausbildungsstellen zusammengebracht werden können", sagt Strobach. "Dabei umfasst das Konzept drei Handlungsfelder: Information, Beratung und Betreuung."

Nach Ablauf der Pilotphase könnte das Projekt zum Beispiel auf Oststeinbek ausgeweitet werden. Doch zunächst steht Glinde im Mittelpunkt. Strobach: "Durch gezielte Informationen soll der Wirtschaftsraum Glinde attraktiver für künftige Bewerber werden."