Seit Oktober 2009 dürfen sich Reinbek, Glinde und Wentorf "Mittelzentrum" nennen. Seitdem bekommen die drei Partner zusätzliches Geld vom Land für die Erfüllung ihrer übergemeindlichen Aufgaben. Sie sollen nun zusammenarbeiten, gemeinsam planen, ihre zentralörtliche Bedeutung durch Kooperationen stärken. Nicht von heute auf morgen, sondern Schritt für Schritt. Bis Mitte kommenden Jahres will man sich über "raumwirksame Planungen und Vorhaben" informieren, will man eine "gemeinsame Datenbasis" herstellen und "strategische Zielsetzungen" definieren. Wie wenig es bislang gelungen ist, auch nur diese Minimalanforderungen zu erfüllen, zeigen zwei Beispiele. In einer Vorlage aus dem Reinbeker Rathaus zum Thema Volkshochschule wird die Glinder Nachbar-VHS kurzerhand abgewatscht. Urteil: für eine Kooperation ungeeignet. Abgesehen davon, dass die Begründung nicht überzeugt, sind auch keine Bemühungen erkennbar, die angeblichen Hemmnisse zu überwinden. Dabei gehört zu den "Handlungsfeldern" im Mittelzentrum gerade auch der Kulturbereich. Zweites Beispiel: Reinbek und Glinde schaffen es nicht einmal bei einem so überschaubaren Thema wie der Gewerbesteuer, abgestimmt zu handeln. Dass die Reinbeker Stadtverordneten schließlich doch einer Anhebung zustimmten, haben viele Glinder Politiker erst aus der Zeitung erfahren. Wie steht es da mit der "gemeinsamen Datenbasis"? Antwort: Reinbek und Glinde haben nach wie vor nicht viel mehr als das Datum gemeinsam.