Tricksereien weglassen

"Das Duell"

In einer Stichwahl entscheiden die Oststeinbeker, ob Martina Denecke oder Kai Riebesel Bürgermeister wird.

Um Spekulationen vorzubeugen: Ich war ein langjähriges Mitglied der CDU in Hamburg. Was die Würdenträger der CDU in Oststeinbek angeht, kann ich nur sagen, dass ich entrüstet bin über die Art und Weise, wie mit einem politischen Mitbewerber bei den Vorstellungen der Bewerber um das Amt des nächsten Bürgermeisters mit offensichtlich vorbereiteten Fragen, einschließlich Rollenverteilung, umgegangen wurde. Da fragt doch ein Mitglied der CDU den SPD-Kandidaten allen Ernstes, woher er das Geld für den Wahlkampf habe. O-Ton: "Haben Sie Ihr Sparschwein geschlachtet und die Familie angepumpt?" Da gilt wohl das Motto "How low can you go?"

Laut Südkurier bewarb sich die Kandidatin im Frühjahr 2010 in Sigmaringen mit den Worten "Ich hatte schon länger überlegt, irgendwo zu kandidieren. Da ich sowieso in den Süden möchte, bietet sich Sigmaringen jetzt an." Bei der Wahl konnte sie 2,2 Prozent der abgegebenen 4882 Stimmen, nämlich 106, auf sich vereinigen. Dieses Schicksal ist ihr bei uns dank der Hilfe der CDU und der FDP erspart geblieben.

Das von der CDU vorgetragene Argument, dass der Kandidat der SPD keine Verwaltungskenntnisse habe, kann nicht gelten, denn auch der jetzige Bürgermeister kam aus einer artfremden Umgebung; er war Dozent an der Fachhochschule in Bergedorf und hat dennoch gute Arbeit für die Gemeinde geleistet. Er ist übrigens Mitglied der SPD und wurde bei der letzten Wahl auch von der CDU unterstützt.

Ebenso beschämend wie die Äußerung mit dem Sparschwein ist die Wahlbeteiligung von 44,1 Prozent. Offensichtlich ist es der Mehrheit der Bevölkerung völlig egal, was mit ihr passiert. Wenn unangenehme Dinge auf sie zukommen, wird lautstark gemeckert, aber Teilhabe am legalen demokratischen Geschehen und der Übernahme von Verantwortung liegt den meisten (65,9 Prozent) offensichtlich nicht.

Die Parteien sollten sich auf redliche Umgangsformen besinnen und Tricksereien weglassen.

Peter Adebar, per E-Mail

Willkürlich entschieden

"Ahrensburg muss draußen bleiben"

Fluglärmschutzkommission der Stadt Hamburg lehnt Mitgliedschaft ab.

Die Entscheidung, dass der Kreis Stormarn beziehungsweise die Stadt Ahrensburg nicht Mitglied in der Fluglärmkommission werden darf, ist willkürlich. Mit den Städten Norderstedt, Hasloh und Quickborn sowie zusätzlich den Kreisen Segeberg und Pinneberg gibt es fünf Parteien, die sich dafür einsetzen, dass der Fluglärm in ihrer Region nicht noch mehr wird. Der Kreis Stormarn und die Städte Ahrensburg, Bargteheide und Ammersbek sind die Leidtragenden.

Da die Ablehnung einstimmig getroffen wurde, bedeutet dies, dass auch die beiden ministeriellen Landesvertreter nicht an einer paritätischen Vertretung interessiert sind. Auch das Entscheidungskriterium "mindestens 50 dB(A) Dauerschallpegel" greift nicht, da beispielsweise die Stadt Quickborn weit unter diesem Level liegt.

René Schwartz, Ahrensburg

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