Gefahrenabwehr und Verbrecherjagd - Beamte der Stormarner Polizei trainierten mit Diensthunden am Bahnhof Großhansdorf

Großhansdorf. Randalierer, Gewalttäter und Verbrecher auf der Flucht - im Alltag der Polizei sind Diensthunde wichtige Begleiter zum Schutz der Beamten. Genauso wie die Polizisten müssen auch die Vierbeiner regelmäßig Übungen absolvieren, um fit für den Dienst zu bleiben. In Großhansdorf haben vier Stormarner Hundeführer jetzt den Erstfall geprobt.

Für die Übung hatte die Bahn den Beamten extra einen U-Bahn zur Verfügung gestellt, die zwischen Großhansdorf und Hamburg fuhr. Mitarbeiter der Bahn spielten Fahrgäste, Helge Schamlott vom Polizeibezirksrevier Ratzeburg einen Verbrecher. Er griff Mitarbeiter der Bahn an, die seinen Fahrschein sehen wollten. Auch die zur Hilfe gerufenen Polizisten wurden von dem vermeintlichen Randalierer attackiert. In solch einem Fall kommen die Polizeihunde zum Einsatz, um den Angreifer außer Gefecht zu setzen. "Es ist wichtig, dass die Hunde nicht immer nur auf dem Hundeübungsplatz, den sie kennen, trainiert werden. Hier wird eine reale Gefahrenlage nachgestellt", sagt Peter-Jörg Zimmer vom Polizeibezirksrevier Bad Oldesloe: "So gewöhnen sich die Tiere an diese Umgebung." Sein fünf Jahre alter Schäferhund Gary übte auch, wie Verbrecher auf der Flucht gefasst werden. Er lief dem Täter auf den Gleisen hinterher, biss ihm in den Arm und hielt ihn fest.

137 Polizeidiensthunde gibt es in Schleswig-Holstein. 13 davon leisten ihren Dienst in den Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg. Ausgebildet werden die Vierbeiner in der Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung in Eutin. Sobald der Hund ein Jahr alt ist, kann er innerhalb von acht Wochen zum Schutzhund ausgebildet werden. Danach wird er zur Verbrecherjagd eingesetzt oder schützt Beamte.

"Der Hund und der Beamte lernen eine Einheit zu bilden, sich gegenseitig zu vertrauen", sagt Carsten Saggau, Leiter der Hundeausbildung in Eutin. Besonders wichtig sei auch, den Hunden die Angst zu nehmen. "Ein normaler Hund würde beispielsweise bei einer Kneipenschlägerei nicht dazwischen gehen, er hätte Angst und würde weglaufen", sagt Saggau. Ein Diensthund der Polizei wird so trainiert, dass er dazwischen geht und die Randalierer in Schach hält, sobald er den Befehl des Hundeführers dazu bekommen hat.

Auch wenn der Polizist angegriffen wird, verteidigt der Vierbeiner sein Herrchen. Besonders in brenzligen Situationen, wenn Polizisten mit Schlagstöcken oder ähnlichen Waffen angegriffen werden, sind die Diensthunde wichtig. Peter-Jörg Zimmer: "Denn in manchen Situationen macht der Polizeihund den Gebrauch von Schusswaffen bei der Polizei überflüssig, weil er den Angreifer stellt."