Nütschaus Bruder Johannes soll nach einem Pastoralpraktikum im Mai auch Priester werden

Travenbrück. Der Hamburger Erzbischof Werner Thissen hat Bruder Johannes Tebbe im Kloster Nütschau zum Diakon geweiht. Mit der Erhebung in dieses Kirchenamt bekommt Bruder Johannes auch die Aufgabe, den Gästen des Klosters bei ihrer Suche nach Gott mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. "Beide Pole sind für mich gleichermaßen wichtig: die Konzentration auf geistige Inhalte und der Dienst am Menschen", sagt der 37-Jährige, "ich hatte die Sorge, im Alltagstrubel einer Pfarrei zu wenig Zeit für meine persönliche Suche nach Gott zu finden."

Johannes Tebbe stammt aus Vechta, wo er in einer Familie mit fünf Geschwistern aufwuchs. Das Theologiestudium absolvierte er in Münster und Wien. Nach einem einjährigen Praktikum in einer Oldenburger Kirchengemeinde zog es Bruder Johannes auf Anraten eines Freundes ins Kloster Nütschau, wo er seit November 2001 lebt. Nach einer Zusatzausbildung bei den Salesianern Don Boscos im Kloster Benediktbeuren leitet Bruder Johannes heute das Jugendhaus St. Benedikt in Nütschau. "Hier bleibt die Balance gewahrt", sagt er, "auf der einen Seite begegne ich täglich vielen Menschen und darf sie ein Stück ihres Glaubenswegs begleiten - doch auch Gebet und Meditation kommen nicht zu kurz."

Von Januar bis Ostern steht für den Diakon ein weiteres Pastoralpraktikum in einer anderen Kirchengemeinde des Erzbistums Hamburg auf dem Programm. Das Ziel kennt er noch nicht: "Ich bin für alles offen und freue mich auf die Zeit." Er rechnet mit Krankenbesuchen, Beerdigungen und "hoffentlich auch ein paar Taufen". Sein nächster großer Tag steht dagegen schon genau fest: Für den 29. Mai ist seine Priesterweihe im Kloster geplant.