Der Entwurf einer geänderten Satzung sieht auch die Leitung durch einen Geschäftsführer vor

Ahrensburg. Die Stiftung Schloss Ahrensburg steht offenbar vor einem Umbruch. Eine Satzungsänderung ist in Planung, die auch Veränderungen in der Organisationsstruktur mit sich bringen könnte. Das hat der Vorsitzende des Stiftungsrates, Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach, gestern auf Anfrage bestätigt. Zuvor hatte das Gremium getagt.

Alles scheint darauf hinauszulaufen, dass die Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten neu zugeschnitten werden. Michael Sarach: "Der Entwurf der neuen Satzung sieht auch vor, dass der Stiftungsrat beschließen kann, eine Geschäftsführung einzusetzen." Nach Informationen dieser Zeitung ist Museumsleiterin Tatjana Ceynowa für den Posten im Gespräch.

Momentan wird die Stiftung von einem geschäftsführendem Vorstand geleitet, dem neben Kunsthistorikerin Ceynowa der Betriebswirt Jörn Könke angehört.

Die Stiftungsaufsicht im Innenministerium in Kiel muss der neuen Satzung noch zustimmen. Bürgermeister Sarach ist guter Dinge, im Januar ein positives Signal aus der Landeshauptstadt zu bekommen.

Ende Januar will der Stiftungsratsvorsitzende auch mit einem Maßnahmenkatalog an die Öffentlichkeit treten, der gestern nochmals erörtert worden ist und der zum Ziel hat, die Einnahmensituation der Schlossstiftung deutlich zu verbessern. Bereits im Finanzausschuss Ende Oktober hatte Sarach gesagt: "Ich will Anfang 2011 eine Broschüre in der Hand halten, mit der ich überzeugen kann." Dabei zielte Michael Sarach insbesondere auf private Zustifter ab.

Kurz zuvor war bekannt geworden, dass die Schlossstiftung in eine finanzielle Schieflage geraten war: Das Kapital wurde angeknabbert, um den laufenden Betrieb des Ahrensburger Wahrzeichens zu finanzieren. Die Stiftung ist mit rund 1,25 Millionen Euro völlig unterfinanziert. Das Stiftungskapital müsste nach Ansicht von Experten etwa drei Millionen Euro schwer sein, um den Schlossbetrieb sicherzustellen.

Die Finanzausschussmitglieder bewilligten im Oktober einen einmaligen Zuschuss der Stadt in Höhe von 50 000 Euro und forderten, dass sich etwas ändern müsse.