Der Menschenrechtler und Abenteurer Rüdiger Nehberg ist bei den 36. Friedenstagen in Kirchheimbolanden in Rheinland-Pfalz für sein Lebenswerk geehrt worden.

Rausdorf. "Als glaubwürdiger Anwalt der Unterdrückten, Armen, Rechtlosen und Vergessenen hat er sich um die Wahrung der Menschenrechte in vorbildlicher Weise verdient gemacht", sagte Elmar Funk, Initiator der Friedenstage, bei seiner Laudatio. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte den Rausdorfer für die Auszeichnung vorgeschlagen. Funk würdigte insbesondere das Engagement des 75-Jährigen für die Yanomami-Indianer in Brasilien in den 80er- und 90er-Jahren und seinen Kampf gegen die Genitalverstümmelung bei Mädchen und jungen Frauen.

Das Preisgeld in Höhe von 2500 Euro will Rüdiger Nehberg für die Menschenrechtsorganisation "Target" verwenden, die er vor zehn Jahren mit seiner Frau Annette gegründet hat. Ihr Ziel ist die Abschaffung der weiblichen Genitalverstümmelung, die laut "Target" in vielen, meist muslimisch geprägten Ländern Afrikas und Asiens verbreitet ist. Aktuelles Projekt der Organisation ist die Aufklärungskampagne "Das goldene Buch". Darin erklärt die Elite der Islamgelehrten den 5000 Jahre alten Brauch der Genitalverstümmelung zur Sünde. Die Bücher werden kostenlos an Prediger verteilt.