Kunden geben mehr Geld für Weihnachtsgeschenke aus. Einzelhandel zufrieden mit dem ersten langen Sonnabend

Ahrensburg/Bad Oldesloe. Der Einzelhandel jubelt: Die Menschen geben wieder mehr Geld für Weihnachtsgeschenke aus. Nach dem ersten Adventswochenende ziehen die Stormarner Kaufleute eine positive Bilanz. Michael Hänchen, Geschäftsführer des Oldesloer Kaufhauses M & H, sagt: "Ich bin sehr zufrieden. Wir hatten bestes Einkaufswetter. Die Kälte hat dazu beigetragen, dass die Leute eingekauft haben." Der Start ins Weihnachtsgeschäft sei deutlich besser gewesen als vor einem Jahr. Hänchen: "Unser Kaufhaus war den ganzen Tag über sehr belebt."

"Auf das Geld kommt es nicht an. Hauptsache ist, dass es gefällt"

Das bestätigt auch Matthias Timm, Geschäftsführer des Ahrensburger Kaufhauses Nessler. Er sagt: "Dank der kalten Temperaturen haben wir viele Winterjacken und Strickpullover verkauft." Aber auch Spielwaren seien am ersten Adventssonnabend sehr gefragt gewesen. Zudem habe sich auch die Rabattaktion zum 80-jährigen Bestehen bemerkbar gemacht.

Die Unternehmensberatung Deloitte hat ermittelt, dass die Deutschen dieses Jahr durchschnittlich 290 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben wollen. Das sind 1,3 Prozent mehr als 2009. Wie eine Umfrage dieser Zeitung am Wochenende ergab, sind die Stormarner sogar bereit, sich die Geschenke für Familie, Freunde und Bekannte bis zu 1000 Euro kosten zu lassen.

"Auf das Geld kommt es nicht an", sagt zum Beispiel der Ahrensburger Frank Lübke, der mit seiner Frau und seinen beiden Kindern durch das City Center Ahrensburg (CCA) bummelt. "Die Hauptsache ist, dass es gefällt." Die meisten Geschenke werde er für seine Kinder kaufen. "Sie wünschen sich Spielzeug ohne Ende", sagt der Familienvater. Sohn Christof, 7, möchte eine Modelleisenbahn haben. Tochter Maren, 5, träumt von einer "Baby Born"-Puppe, die schwimmen kann, und Playmobil. Lübke: "Ein paar hundert Euro werden wir dieses Jahr wohl ausgeben."

"Ich habe keine Ahnung, wie viel Geld ich ausgeben werde"

Die Oldesloerin Jutta Kirsch-Carême plant sogar 1000 Euro für ihre Weihnachtseinkäufe ein. Beschenkt werden sollen ihre drei Söhne, ihr Mann, ihre Schwiegertochter, eine Freundin, die Putzfrau und eine Arbeitskollegin. In einer Parfümerie in Bad Oldesloe kaufte sie am Sonnabend bereits zahlreiche Kosmetik- und Pflegeartikel. Um die Geschenke für ihre Söhne zu besorgen, muss sie an den nächsten Wochenenden noch mal los. Die 57-Jährige sagt: "Ihre Hobbys sind Wandern, Klettern und Skilaufen. Dafür wünschen sie sich Kleidung."

Pastor Andreas Wendt aus Bargfeld-Stegen hat gerade ein Geschenk für seine vier Jahre alte Tochter Marina gekauft: einen Prinzessinnen-Koffer von Playmobil, verpackt in rotem Weihnachtspapier. "Ich habe keine Ahnung, wie viel Geld ich ausgeben werden", sagt der 34-Jährige, "die Kinder bekommen Kleidung und Spielzeug - was sie sich wünschen und was sie brauchen." Er achte nicht so sehr auf den Preis, sondern mehr darauf, dass die Geschenke passen. Wendt: "Ich hoffe, dass ich nicht über 200 Euro komme. Eine Abrechung mache ich am Ende aber nicht." Für seine Frau müsse er gleich doppelt einkaufen. "Sie hat direkt nach Weihnachten Geburtstag."

Auch die Bargteheiderin Astrid Sandberg ist zum Einkaufsbummel nach Ahrensburg gekommen. Sie will etwa 500 Euro für Geschenke ausgeben. Die Familie und ganz enge Freunde werden von ihr überrascht. Die 50-Jährige sagt: "Noch habe ich nichts besorgt. Ich schaue mich erst mal um. Die Kinder werden Kleidung und etwas für den Computer oder Handys bekommen."

Viel zu tragen hat Barbara Wilhelm aus Jersbek. Nach ihrem ersten Weihnachtseinkauf schleppt sie gleich drei volle Einkaufstüten nach Hause. In Ahrensburg hat sie Geschenke für ihre Söhne und ihren Mann besorgt. "Ich habe Anziehsachen gekauft. Darüber freut sich doch jeder", sagt die 66-Jährige. Rund 100 Euro habe sie dafür ausgegeben. Jetzt fehle nur noch eine Kleinigkeit für eine gute Bekannte. Wilhelm: "Als Rentnerin habe ich nur einen bestimmten Etat zu Verfügung. Deshalb gebe ich jedes Jahr etwa gleich viel aus."