Ahrensburger Arbeitsgruppe “Sicherheit für junge Menschen“ verabschiedet eine Resolution

Ahrensburg. Mit der aktuellen Diskussion über sexuellen Missbrauch befasst sich nun auch die Arbeitsgruppe "Sicherheit für junge Menschen". "Es ist uns wichtig, Grundsätze und Werte festzuhalten", sagt der Fachbereichsleiter für Sicherheit und Recht, Thomas Reich. "Sexuelle Gewalt ist ein aktuelles Thema. Jährlich werden in Stormarn 500 Verdachtsfälle angezeigt." Deshalb hat die Arbeitsgruppe nun eine Resolution verfasst. Die Erklärung nimmt Bezug auf die Missbrauchsfälle in der evangelischen Kirche in Ahrensburg und ruft dazu auf, Verdachtsfälle anzuzeigen, Mitwisser zu bestrafen und verbindliche Regelungen für Einrichtungen zu vereinbaren, in denen Jugendliche betreut werden.

Janne Bollingberg ist vierfache Mutter, engagiert sich im Verein Bürger für Sicherheit. Sie sagt: "Es soll nicht bei der Resolution bleiben. Wir wollen Jugendliche stärken und präventiv arbeiten." Zwar sei noch keine konkrete Initiative geplant, doch für Bollingberg bedeute Prävention auch, nicht wegzugucken. "So wie über die Missbrauchsfälle in der Öffentlichkeit diskutiert wird - das ist Präventivarbeit. Die Eltern machen sich die Themen bewusster, wenn sie davon lesen und darüber diskutieren", sagt die Ahrensburgerin. Matthias Winterstein, der den Vorsitz der Arbeitsgruppe ab Januar übernimmt, will in Zukunft enger mit Vereinen zusammenarbeiten. "Es gibt viele Orte, an denen Jugendliche gefährdet sind", sagt der Notar. Neben der Schule und öffentlichen Plätzen seien das auch Vereine. Bisher sei die Arbeitsgruppe nur mit dem ATSV vernetzt. Winterstein will dieses Netzwerk ausbauen. Deshalb werden weitere Sitzungen bei Vereinen abgehalten. "Es ist wichtig, dass wir unseren Horizont erweitern und nicht jeder für sich selbst arbeitet", sagt Winterstein. Die Jugendlichen sollen informiert werden und lernen, offen über die Probleme zu reden. Winterstein unterrichtet Rechtskunde in einer zwölften Klasse. Daher hat er mit Jugendlichen im Alter von 17 und 18 Jahren zu tun. Für ihn sei der Schutz Jugendlicher ebenso ein persönliches Anliegen wie für Thomas Reich, den die Probleme "rund um die Uhr sehr belasten". Er frage sich, wie er die Situation für junge Menschen verbessern könne. "Es ist notwendig, dass die gesamte Bevölkerung bewusster über sexuelle Gewalt nachdenkt. Und dass die Arbeitsgruppe Sicherheit für junge Menschen langfristig weiterarbeitet."