Verein aus Oststeinbek unterstützt seit Jahren Schulen und Projekte

Oststeinbek. "Afghanistan ist nicht nur Krieg, Terror, Korruption und Armut", sagt Ulla Nölle, Gründerin und Ehrenvorsitzende des Vereins Afghanistan-Schulen. Noch ganz erfüllt sei sie von den vielen positiven Erlebnissen ihrer Rundreise im Oktober, auf der sie auch ihren 86. Geburtstag feierte. Auf der Reise habe sie erfahren, dass die Menschen in Afghanistan trotz aller Probleme im Aufbruch in eine bessere Zukunft seien.

In Kabul würden neue Häuser gebaut, Straßen durch bepflanzte Mittelstreifen verbessert und Wasserrohre verlegt. Außerdem gingen viel mehr Frauen ohne Burka zur Arbeit, zum Einkaufen oder zu Besuchen. Weil sie ihren schwer kranken Mann pflegte, war Ulla Nölle drei Jahre nicht im Nordwesten des Landes gewesen, wo der Verein seit 1988 viele Schul- und Ausbildungsprojekte unterstützt.

Bisher haben die Oststeinbeker allein in dieser Region 39 Schulgebäude gebaut und elf weitere saniert, damit afghanische Kinder eine Zukunft haben. Die 86-Jährige besuchte mit Schriftführerin Tanja Khorrami zwölf dieser Schulen. "Überall stießen wir auf große Dankbarkeit, aber natürlich auch auf viele Wünsche für weitere Hilfe", berichtet sie. Ein paar Beispiele: In der Mädchenschule in Kulalkhana werden die Mädchen in einem kleinen Neubau mit vier Klassenräumen unterrichtet. Im Oktober vor einem Jahr hatten sie noch in Zelten gesessen. Schon jetzt werde deutlich, dass die Räume im nächsten Jahr nicht mehr ausreichen werden. Ebenso im Yuldoz Lycee: Trotz des großen Neubaus müssen drei der 74 Klassen in Zelten sitzen. Und die Zahl der Schüler, derzeit sind es 3220, steigt weiter. Erschreckend sei der Anblick einer Jungenschule mit 3500 Schülern gewesen. Die Jungen hätten dicht gedrängt in engen Räumen gesessen, deren Deckenbalken so durchhingen, dass sie einzustürzen drohten. Alles andere war ebenso baufällig und von Termiten zerfressen. 13 Klassen sind außerdem in Zelten untergebracht. "Wir werden noch viele Spenden für den weiteren Ausbau dieser Schulen benötigen, um allen eine ordentliche Schulbildung zu ermöglichen", sagt Ulla Nölle.

Wer dem Verein helfen will, kann spenden oder Mitglied werden

Der Verein Afghanistan-Schulen setzt auf Hilfe zur Selbsthilfe und die Mitarbeit der Eltern und Dorfbewohner. Außerdem kümmern sich die Deutschen in einem Ausbildungszentrum in Andkhoi um die Lehrerfortbildung und helfen Pädagogen und Schülern durch Nähkurse, Tischlerkurse oder die Anleitung zur Hühnerzucht dabei, ihren Lebensunterhalt aufzubessern.

Wer die Ehrenamtlichen bei ihrer Arbeit unterstützen möchte, kann Mitglied oder Fördermitglied des Vereins werden oder direkt spenden: Afghanistan-Schulen, Hamburger Sparkasse, Bankleitzahl: 200 505 50 Spendenkonto: 1008 225 805.

www.afghanistan-schulen.de