Ahrensburger Bauausschuss wird sich auf Antrag der FDP vermutlich im Januar erneut mit den Plänen fürs Parkhaus Woldenhorn befassen

Ahrensburg. Das Thema Kino wird erneut auf die Tagesordnung des Ahrensburger Bauausschusses kommen. Thomas Bellizzi (FDP) hat beim Ausschussvorsitzenden Jörg Hansen (Grüne) bereits den Wunsch angemeldet, erneut in die Debatte einsteigen zu wollen. Der formelle Antrag, der die Debatte im politischen Gremium neu eröffnet, wird folgen - allerdings erst zu Beginn des nächsten Jahres, vermutlich im Januar.

Wer gehofft hatte, schon bei der jüngsten Sitzung etwas über die mögliche Wiederaufnahme der Beratung zu erfahren, wurde enttäuscht. Bellizzi: "Das ist eine Zeitfrage. Jetzt stehen die Haushaltsberatungen an. Da macht es keinen Sinn, sich mit dem Thema Kino zu beschäftigen. Wenn wir erneut beraten, muss auch genügend Zeit für die Diskussion sein."

Wie berichtet, will der Ahrensburger Investor Theo Hoffmann auf dem Parkhaus Woldenhorn ein Kino mit vier Sälen bauen lassen und dafür 1,8 Millionen Euro investieren. "Ein Vorvertrag mit einem Betreiber ist schon unterschrieben", sagt Hoffmann, der daher enttäuscht und verärgert war, dass die von ihm eingereichten Pläne vor zwei Wochen vom Ausschuss ohne genaue Prüfung abgelehnt worden waren. Auch die Bürger waren irritiert. "Viele hatten mich nach der Sitzung angesprochen und mir bestätigt, dass die Diskussion fragwürdig verlaufen sei", sagt Bellizzi. Kernpunkt war ein Missverständnis: Hans-Peter Jansen, Kinobetreiber in Bargteheide und Hamburg-Volksdorf und daher eher ein Konkurrent, war als potenzieller Betreiber des neuen Kinos in Ahrensburg eingeschätzt worden. "Dem Eindruck konnte man sich in der Tat schwer entziehen", bestätigte auch Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach auf Nachfrage gegenüber der Stormarn-Ausgabe des Hamburger Abendblattes. Jansen hatte die Finanzierbarkeit des Kino-Projektes in Abrede gestellt. In der folgenden Abstimmung kam dann ein klares Nein zu einem Kino auf dem Parkhaus Woldenhorn. Nun wird der Investor eine neue Chance erhalten. Der Ausgang ist jedoch ungewiss.

"Die Größe des geplanten Kinos ist schwierig", sagt CDU-Fraktionschef Tobias Koch. Auch die Verkehrssituation und die Lärmbelästigung seien zu berücksichtigen. "Und wäre ein anderer Standort wie der Lokschuppen am S- Bahnhof lieber. Gleichwohl haben wir uns in der Fraktion darauf verständigt, dass wir in die Prüfung einsteigen wollen", sagt Koch, "schon allein deshalb, weil uns sonst die Bürger vorhalten könnten, wir hätten nicht einmal den Versuch unternommen, ein Kino nach Ahrensburg zu holen. Und das ist nun einmal der große Wunsch der Bürger." Über einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan nachzudenken, beinhalte zudem keine Vorentscheidung.

Eine ähnliche Haltung nimmt der WAB-Fraktionschef Hinrich Schmick ein. "Das Kino scheint uns überdimensioniert zu sein. Was passiert, wenn es sich finanziell nicht lohnt? Haben wir dann ein leer stehendes Gebäude auf dem Dach", fragt der Politiker, der sich aber trotz aller Vorbehalte für eine erneute Aufnahme des Themas ausspricht.

Schmick: "Wir müssen noch einmal beraten und über alles sprechen." Auch für ihn wäre der Lokschuppen die bessere Alternative. Schmick: "Aber es stimmt natürlich, dass es dafür keinen Investor gibt." Erneut zu beraten, damit haben auch die Grünen kein Problem. Fraktionssprecherin Monja Löwer: "Unsere Meinung hat sich allerdings nicht geändert. Vier Säle für rund 500 bis 600 Zuschauer, das bringt Verkehrsprobleme mit sich. Wenn die Besucher alle zur gleichen Zeit raus wollen, wird das extrem schwierig." Die Gefahr, die Autos könnten sich bis zum Tunnel zurück stauen, sei groß. Im Übrigen liege das Parkhaus Woldenhorn zu dicht an der Wohnbebauung, genauso wie der Lokschuppen, der als Standort für ein Kino ebenfalls problematisch sei. Und das Rohrbogenwerk? Löwer: "Das wäre nicht so nah an der Wohnbebauung und auch verkehrsmäßig besser angebunden." Dazu Bellizzi: "Das Rohrbogenwerk wird immer als Alternative genannt. Dabei ist nicht einmal das Grundstück gekauft. Und ein Investor ist bisher auch nicht benannt."

"Wir wollen ein Kino in Ahrensburg. Und weil das so ist, wollen wir jede Chance nutzen", sagt SPD-Fraktionschefin Petra Wilmer. Eine erneute Prüfung im Bauausschuss sei daher richtig. Allerdings gebe es viele Vorteile: Das Kino am Woldenhorn läge in der Innenstadt und wäre gut erreichbar. Und auch die Parkplatzfrage wäre geklärt. Wilmer: "Natürlich müssen die Auswirkungen für die Anwohner genau geklärt werden." Lärmbelästigungen beim Besucherwechsel dürften aber kein Problem sein. Denn das würde sich im Parkhaus abspielen.