Basler nennt bei Ahrensburger Unternehmertreff Erfolgszahlen. Bürgermeister regt Kindergarten im Gewerbegebiet an

Ahrensburg. Der Wirtschaft in Stormarn geht es wieder richtig gut. Beim Ahrensburger Treffen des Verbands der Südholsteinischen Wirtschaft (VSW) besuchten knapp zwei Dutzend Unternehmer den Kamerahersteller Basler, ließen sich von Aufsichtsratschef Norbert Basler Erfolgszahlen präsentieren und besichtigten die Produktion, die auf vollen Touren läuft.

Die im Gewerbegebiet Nord ansässige Basler AG stellt Kameras für viele technische Zwecke her, für Blitzergeräte neben der Straße genauso wie für die Geräte zum Messen der Netzhaut beim Optiker. Ein Drittel des Umsatzes macht Basler in Europa, die anderen beiden Drittel in Asien und den USA.

Firmengründer verspricht sich weiteres Wachstum im Bereich Überwachung

Als exportabhängiges Unternehmen hat die Krise Basler stark getroffen, die Firma musste Federn lassen und entließ auch einige Mitarbeiter. Im dritten Quartal dieses Jahres lesen sich die Zahlen aber wieder freundlich: 15,8 Millionen Euro Umsatz, im Vorjahresquartal waren es nur 8,4 Millionen. Ein Wachstum von 88 Prozent. Basler hat wieder eingestellt und beschäftigt jetzt circa 300 Mitarbeiter.

Weiteres Wachstum verspricht sich Gründer und Aufsichtsratschef Norbert Basler vom Geschäftsfeld Überwachung, in das seine Firma vor zwei Jahren eingestiegen ist. Noch werden die meisten Flughäfen, Bahnhöfe und Plätze mit Analogtechnik überwacht, Basler bietet Digitaltechnik an. "Wir meinen, dass uns hier eine Revolution bevorsteht", sagt Norbert Basler. Sein Ziel: Basler soll Weltmarktführer im Digitalkamera-Markt werden. Aktuell ist die Firma die Nummer drei, sie war auch schon mal Zweiter.

Bewerber sehen sich genau an, was Ahrensburg ihnen bietet

Nach seinem Vortrag führte Norbert Basler die teilnehmenden Unternehmer durch die Produktionsräume. Im grünen Kittel erklärte der Gründer der Firma, wie Schritt für Schritt eine kleine Kamera entsteht. Die Stimmung beim Ahrensburger Treffen war gut: Die Auftragsbücher der Stormarner Firmen sind voll, der Aufschwung ist in vielen Unternehmen angekommen.

Bürgermeister Michael Sarach sprach nach der Führung über aktuelle Wirtschafts- und Infrastrukturthemen in Ahrensburg. Er ging auch auf das neue Gewerbegebiet Beimoor-Süd ein, für das es schon erste Interessenten gebe. Sarach: "Wir müssen deshalb sehen, dass wir bis Frühjahr 2011 den Bebauungsplan haben." Über die Nordtangente werde im Januar entschieden - bis 2013 müsse das Projekt abgeschlossen sein, weil sonst die Fördermittel ausliefen. Dass der Bahnhof Gartenholz tatsächlich in Betrieb geht, glaube er erst, wenn er den Bescheid des Eisenbahnbundesamts in Händen halte, sagte Sarach. Er sei aber "vorsichtig optimistisch".

Die Unternehmer verlangten von Sarach, dass er sich für den Standort Ahrensburg weiter stark mache. Norbert Basler bezeichnete die Stadt zwar als "attraktiv", das Blatt wende sich aber: "Bewerber erstellen plötzlich ein Anforderungsprofil an ihren Arbeitgeber und sehen sich die Stadt genau an, in die sie ziehen", sagte er. "Wenn ihnen Ahrensburg nicht genügend bietet, suchen sie eben nach einer anderen Firma." Man müsse deshalb "aktiv rangehen und nachdenken, wie man den Standort noch attraktiver machen kann".

Michael Sarach sagte, es fehle in der Verwaltung oft noch an wirtschaftlichem Denken. Es sei ihm ein Anliegen, das zu ändern. Einen Vorschlag hatte er noch an die Unternehmer: Kinderbetreuungsplätze direkt im Gewerbegebiet. Die Firmenchefs versprachen ihre Unterstützung. Sarach sagte, er sei ein Bürgermeister, "der an der Wirtschaft interessiert ist". Seit seinem Amtsantritt im Mai habe er 40 Firmen in Ahrensburg besucht.