Hunderte Tonnen Streusalz eingelagert. Städtische Bauhöfe in Stormarn sowie die Autobahnmeisterei Bad Oldesloe sind für Schnee und Eis gerüstet

Ahrensburg/Reinfeld. Der Winter kommt mit Siebenmeilenstiefeln - noch merkt man das nur an der Kälte, aber für Mitte nächster Woche rechnen die Meteorologen auch in Stormarn mit Schnee. Spätestens dann stellt sich die Frage: Wie gut sind die Winterdienste nach dem harten letzten Winter gerüstet?

Die kalte Jahreszeit ist angebrochen. Bis ins Flachland soll es zur Wochenmitte schneien. Zum Ende der Woche soll es sogar Dauerfrost geben, im Südosten und Osten Deutschlands werden Temperaturen nicht über den Gefrierpunkt reichen. Auch in Stormarn kann es ab Mittwochnachmittag schneien, sagen die Wetterpropheten voraus.

Schon der Winter 2009/2010 hat die Bauhöfe stark gefordert. Viele Mitarbeiter mussten so oft ausrücken, dass die Ressourcen knapp wurden. Mancherorts ging das Streugut komplett aus. Damit es dazu nicht noch einmal kommt, haben sich die Bauhöfe vorgenommen, in diesem Jahr rechtzeitig vorzusorgen und die Lager mit ausreichend Streugut aufzufüllen. Jetzt sind viele Hallen bereits voll und weitere Optionen sind geplant.

So auch beim Bauhof Ahrensburg. "Wir haben nur begrenzte Kapazitäten, aber wir haben schon Kontakt zu Händlern aufgenommen ", sagt Sieglinde Thies, die Leiterin des Bauhofs. Momentan hat der Bauhof etwa 150 bis 170 Tonnen Winterstreugut gelagert. Das reicht im Durchschnitt für ungefähr drei bis vier Wochen. Das sei jedoch abhängig von der Zahl der Einsätze, die im Winter nötig sind. Für den Fall, dass es auch in diesem Winter wieder zu Engpässen kommt, hat Thies weitere 200 Tonnen bei Lieferanten reserviert. "Im vergangenen Jahr wurde es teilweise eng, aber wir kamen trotzdem noch aus, weil wir auf Lieferanten zugreifen konnten", meint Thies. An einem Einsatztag brauche der Ahrensburger Bauhof rund 15 bis 20 Tonnen.

Bereit am 15. November hat die Winterdienstbereitschaft beim Bauhof Reinfeld begonnen. Allerdings gilt sowohl in Reinfeld als auch in vielen anderen Kommunen zunächst der sogenannte eingeschränkte Winterdienst. Das heißt, dass die für den Verkehr wichtigen Straßen Vorrang haben und regelmäßig geräumt werden. Andere Straßen, etwa Tempo-30-Zonen und verkehrsberuhigte Bereiche wie Spielstraßen, werden ausschließlich dann geräumt, sofern ein starkes Gefälle oder scharfe Kurven in der Straße gefährlich sein könnten. Während des harten Winters Anfang dieses Jahr waren die Streufahrzeuge jeden Tag unterwegs.

In Reinfeld setzt der Bauhof zwei Winterdienstfahrzeuge, sogenannte Uni-Trucks, mit vier Arbeitern ein, die ein Gemisch aus Sand und Salz auf den Straßen verteilen. Es liegen bereits vier Paletten Streugut im Lager, das die Bauhof-Mitarbeiter in Reinfeld selbst mischen. Auch die Autobahnmeisterei Bad Oldesloe hat sich kräftig mit Streugut eingedeckt. Insgesamt lagern 600 Tonnen Salz in Barsbüttel und 600 Tonnen in Bad Oldesloe. Die Autobahnmeisterei ist zuständig für die Autobahnen 1, für die A 20 und die A 21. Dort sorgen bis zu zwölf Lastwagen mit Aufsatzstreuer für rutschfeste Straßen. Jörg Becker, Leiter der Autobahnmeisterei, setzt auf ein mit Lauge angereichertes Feuchtsalz, da es eine bessere Tauwirkung habe als Sand. "Wir sind 24 Stunden unterwegs." Häufig behinderten Staus die Arbeit - und Autofahrer, die nicht beiseite fahren wollen. Beckers Appell: "Ich bitte die Verkehrsteilnehmer darum, den Winterdienstfahrzeugen Vorrang zu gewähren."

Stormarn scheint also bestens gerüstet für die kalte Jahreszeit. Bauhöfe und Autobahnmeisterei wollen diesmal schneller in der Lage sein zu reagieren, wenn es wieder ein harter Winter wird. Denn bei aller Vorbereitung und Routine: Niemand weiß genau, wie hart der Winter wird.