Stadt erwartet sechs Millionen Steuereinnahmen

Bargteheide. Auch im nächsten Jahr wird Bargteheide schuldenfrei bleiben. "Wir können den Haushalt 2011 ausgleichen und sogar Rücklagen bilden", sagt Bürgermeister Henning Görtz. Das höre sich zwar schön und beruhigend an, sei aber keine Garantie für eine dauerhaft gute Entwicklung, sondern hänge nur mit dem besonders schlechten Vorjahr zusammen.

"2009 war katastrophal. Uns sind die Gewerbesteuern von 13 auf 3,9 Millionen Euro weggebrochen. Bei einem Haushalt von 40 Millionen Euro mussten wir sieben Millionen Euro aus der Rücklage entnehmen. So schlimm hat es keine andere Stadt in Stormarn getroffen", sagt der Bürgermeister.

Als Ausgleich für die Einnahmeverluste muss Bargteheide im nächsten Jahr nun 1,6 Millionen Euro weniger Kreisumlage zahlen, bekommt obendrein aus dem Finanzausgleich 1,5 Millionen Euro in die Stadtkasse und muss in diesen Topf auch nicht mehr einzahlen. Dieses Jahr waren es 400 000 Euro, die Bargteheide an den Finanzausgleich abführte. Eine finanzielle Belastung, die in 2011 entfällt. "Rechnet man das alles zusammen, stehen uns im nächsten Jahr 3,5 Millionen Euro mehr zur Verfügung", rechnet Görtz vor. Und das nicht, weil die Wirtschaftslage sich verbessert hätte, sondern weil die Lage in 2009 so verheerend war und deswegen nun Unterstützung von Land und Kreis kommt.

Wie es weitergeht, werde sich zeigen müssen. "Es gibt Prognosen, dass die Steuereinnahmen in Schleswig-Holstein um zehn bis 20 Prozent steigen. Das ist sehr optimistisch", sagt Görtz. Die genauen Steuerschätzungen für Bargteheide erwartet er für nächste Woche. Nach dem jetzigen Stand kann die Stadt 2011 mit sechs Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen rechnen. Auf Dauern reicht das nicht. Görtz: "Wir werden den Haushalt 2012 nicht decken können. Um uns über Wasser zu halten und Kredite zu vermeiden, müssen wir an die Rücklage ran."