350 Unterzeichner aus Wirtschaft und Politik fordern eine Verlängerung bis zur A 7

Ahrensburg. Die "21" steht in Stuttgart für ein umstrittenes, in der Region Hamburg für ein ersehntes Großprojekt: Mit einer so noch nie dagewesenen Resolution fordern 350 Unternehmer, Politiker und Wirtschaftsorganisationen, die B 404 zu einer Ostumfahrung für den Großraum Hamburg auszubauen. Die nicht neue, aber in dieser Vehemenz noch nicht vorgetragene Idee lautet: Die A 21, die bislang im Autobahnkreuz Bargteheide endet und dort zur B 404 wird, soll bis zur A 7 verlängert werden. Die neue Autobahn würde bei Witzhave die A 24 queren, bei Geesthacht die Elbe überspringen, bei Winsen die A 250 (Lüneburg) treffen und dann zwischen Garlstorf und Thieshope auf die A 7 einschwenken. Die verkehrlichen Vorteile liegen auf der Hand. Die überlastete A 7 bei Hamburg könnte von all den Fahrern, die die Hansestadt nur passieren wollen, gemieden werden. Zugleich ergäben sich neue Möglichkeiten der Weiterfahrt Richtung Berlin.

Matthias Schulz-Kleinfeldt, der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Lübeck, sagt: "In der Metropolregion Hamburg und besonders im Bezirk der IHK Lübeck erwarten wir durch die Realisierung dieser Ergänzung in unserem Autobahnnetz viele positive Effekte für die Wirtschaft. Wir fordern die Landesregierung Schleswig-Holstein auf, gemeinsam mit der Wirtschaft dafür zu sorgen, dass der Ausbau der A 21 zu einem prioritären Projekt wird und Eingang in den nächsten Bundsverkehrswegeplan findet." 390 Millionen Euro würde die neue Autobahn nach Schätzung von Fachleuten kosten. Der neue Bundesverkehrswegeplan befindet sich in Vorbereitung. Projekte, die dort aufgenommen werden, können auf eine Finanzierung durch den Bund hoffen.

Zunächst aber müsste mit den Planungen begonnen werden. Die Unterzeichner der Resolution fordern, dass dies sofort geschehen soll. Denn der Verkehr auf der Nord-Süd-Achse A 1/A 7 nimmt zu. "Der beschlossene Bau der Fehmarnbeltquerung wird zu einem signifikanten Anstieg der Wirtschaftsverkehre in der Region führen", heißt es in der Resolution. Außerdem zähle die B 404 "bundesweit zu einer der unfallträchtigsten Fernstraßen". Ein Ausbau zur Autobahn garantiere "höchste Sicherheitsstandards".

Zu den Unterzeichnern der Resolution gehören neben mehreren norddeutschen Kammern zum Beispiel die Oldesloer Firma Minimax, das Hela Gewürzwerk in Ahrensburg, Party Rent in Reinbek, aber auch die Agentur für Arbeit. Auf politischer Seite sind unter anderem dabei : Stormarns Landrat Klaus Plöger, der Reinbeker CDU-Landtagsabgeordnete Mark-Oliver Potzahr, der CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Brackmann, der Oldesloer Bürgermeister Tassilo von Bary und die ehemalige Ahrensburger Bürgermeisterin Ursula Pepper.

Wann und ob das Großprojekt A 21 startet, ist dennoch unklar. Zuletzt war es eher ein Kleinprojekt. Die B 404 bekam im vergangenen Jahr im Abschnitt zwischen A 1 und A 24 eine dreispurige Zone, weitere folgen - eine Notlösung, um den "Überholdruck" auf der "Todesstrecke" zu mindern.