Kitas der Arbeiterwohlfahrt fürchten das Ende des Programms “Kein Kind ohne Mahlzeit“

Ahrensburg. Die Initiative des Landes Schleswig-Holstein "Kein Kind ohne Mahlzeit" läuft aus. Vermutlich nur noch bis 31. Dezember werden die Mittel von der Landesstiftung Familie in Not bereitgestellt - ein Euro pro Tag und Mahlzeit für ein Kind aus sozial schwachen Familien. Wie geht es weiter? Die Leiter der Kitas der Arbeiterwohlfahrt (Awo) sind alarmiert.

Allein in Ahrensburg wären circa zehn Prozent der 500 von der Awo betreuten Kinder vom Wegfall des Zuschusses betroffen. "Es kommt vor, dass Eltern das Mittagessen abbestellen, weil sie sich das schlicht nicht mehr leisten können", sagt Barbara Wohldorf, Leiter der Awo-Kita Am Reesenbüttel.

Ein Großteil der wegfallenden Zuschüsse, darauf setzt die Awo, könnte von der Stadt Ahrensburg aufgefangen werden. Die Politik muss dem noch zustimmen. Sicher sei jedoch schon jetzt, dass Familien, die über dem niedrigsten Satz der Sozialstaffel liegen, nicht mehr berücksichtigt werden und daher den vollen Essensbeitrag von 50 Euro monatlich aufbringen müssten. Wohldorf: "Es ist bitter, dass Familien, die nur knapp aus der Förderung herausfallen, so unter Umständen unter das Existenzminimum rutschen."

Die Awo-Einrichtungen versuchen, der Entwicklung durch Spenden entgegenzuwirken. Die Immobilienfirma Marquardt und Freunde wird nächstes Jahr die Lücke zum Teil füllen. In Glinde sei die Situation dramatischer. Ein städtischer Ausgleich für arme Kinder sei nicht vorgesehen. Im schlimmsten Fall stünde ab 2011 ein Drittel der Kinder ohne Mittagessen da.