Historisches Gebäude vor 25 Jahren wiedereröffnet. Kultusminister lobt den Bürgersinn der Stadt

Reinbek. Heute ist es ein Kulturzentrum, das weit über Reinbeks Grenzen hinaus Strahlkraft hat. 1972 bewahrten es der damalige Reinbeker Bürgermeister Günther Kock und Stormarns Landrat Hans-Henning Becker-Birck vor dem Aus, indem sie es für Stadt und Kreis erwarben. Die Rede ist vom Reinbeker Schloss , das am 31. Oktober 1985, also gestern vor 25 Jahren, nach acht Jahren der Renovierung als Renaissanceschloss niederländischer Prägung wiedereröffnet wurde. Dieses Ereignis feierte die Stadt am Sonntagabend mit 220 geladenen Gästen.

2,5 Millionen Besucher sind seit der Wiedereröffnung gezählt worden

"Sie haben dieses Schloss zu einem Haus gemacht, in dem Bürgersinn spürbar wird. Sie ehren das historische Erbe und lassen alle Bürgerinnen und Bürger daran teilnehmen", sagte Kultusminister Ekkehard Klug (FDP), der als Gratulant des Landes erschienen war. Er nannte das Schloss einen "wichtigen Ort schleswig-holsteinischer Identität". Klugs Dank galt den Mitgliedern des Vereins Freunde des Schlosses Reinbek sowie der Stadt und dem Kreis, die das Baudenkmal 1972 erworben hatten.

In der Feierstunde sprachen auch Stormarns Kreispräsidentin Christa Zeuke und der ehemalige Hamburger Kultussenator Professor Wolfgang Tarnowski. Christa Zeuke, gebürtige Reinbekerin, sprach von rund 8000 Veranstaltungen und 2,5 Millionen Besuchern seit der Wiedereröffnung und nannte das Schloss einen "kulturellen Edelstein", zu dem es unter der Leitung des Reinbeker Kulturmanagers Bernd A. Kraske geworden sei. "Ich bin stolz auf dieses Schloss", sagte Zeuke. Wolfgang Tarnowski unternahm mit seinem Festvortrag "Vom Fürstenhof zum Bürgerforum" einen Ausflug in die Entstehungsgeschichte der 1576 für Herzog Adolf I. errichteten Residenz.

Als kostbares und gewichtiges Geburtstagsgeschenk übergaben die Freunde des Schlosses Reinbek einen 160 Kilogramm schweren Kronleuchter, der jetzt in der Foyerhalle hängt. Das Original, das höchstwahrscheinlich in Lübeck angefertigt worden war, hing bis 1847 im Schloss. Dann brachten die Dänen es in den Schleswiger Dom, wo es noch heute hängt. Der Förderverein hatte eine Bielefelder Fachwerkstatt beauftragt, die rund 15 000 Euro teure Kopie anzufertigen. Durch private Spenden und mit Unterstützung von Firmen war ein Großteil des Betrags zusammengekommen. Helmut Busch, Vorsitzender des Fördervereins: "Wir freuen uns, dem Schloss mit diesem Leuchter ein Stück seiner historischen Identität wiederzugeben."