Stadt gleicht Defizit mit 50 000 Euro aus. Ahrensburger Fotograf will 50 Euro von jedem verkauften Exemplar spenden

Ahrensburg. "Die Stadt sucht Stifter und Spender für das Schloss. Und ich will gern spenden", sagt Fotograf Stefan Mannes. Vor Wochen habe er Bürgermeister Michael Sarach und Museumsleiterin Tatjana Ceynowa seine Idee unterbreitet: Von jedem verkauften Panoramafoto, das er von dem Wahrzeichen der Stadt gemacht hat, spendet er 50 Euro für die Stiftung. Der Bürgermeister und die Museumsleiterin seien begeistert gewesen, sagt Mannes. Weiter aber sei die Sache nicht fortgeschritten. Mannes bedauert das. 350 Euro kostet die Panorama-Aufnahme. Wer eine haben möchte, meldet sich unter Telefon 04102/563 33. Wie berichtet, schreibt der Museums- und Kulturbetrieb im Schloss rote Zahlen. Das laufende Geschäft lässt sich nur noch mit Hilfe des Stiftungskapitals finanzieren. Der Finanzausschuss hat das vorerst gestoppt und 50 000 Euro aus der Stadtkasse bereitgestellt. Damit ist das Defizit zunächst einmal ausgeglichen.

Jetzt sollen die Bürger ran und durch ihre Spenden das Kapital der Stiftung aufstocken. Bürgermeister Michael Sarach hat angekündigt, verstärkt dafür werben zu wollen. Die Stadtverordnete Karen Schmick (WAB) hält das für einen vielversprechenden Ansatz. "Wir müssen das Schloss stärker ins Bewusststein auch der Ahrensburger rücken", sagt sie. Bürger, die sich mit ihrem Wahrzeichen identifizierten, würden sicher auch mal dafür spenden. "Die Arbeit der Museumsleiterin und ihres Teams ist vorbildlich", sagt Karen Schmick. Bedauerlich sei, dass manch tolle Idee am Denkmalschutz scheitere, so zum Beispiel die Ausweitung der beliebten Aktion "Schloss im Kerzenschein."

Lob für das Museumsteam kommt auch von der SPD-Fraktionsvorsitzenden Petra Wilmer und ihrem FDP-Kollegen Thomas Bellizzi. Die Sozialdemokratin sagt: "Die machen sehr viel. Dass das Schloss jedoch nicht hundertprozentig durch Hochzeiten, Führungen und Veranstaltungen finanziert werden kann, ist seit langem klar." Thomas Bellizzi rechnet vor, dass das Team 60 Prozent der Betriebskosten selbst erwirtschaftet. "Das ist einmalig in Schleswig-Holstein. Wir müssen froh sein, solche exzellenten Mitarbeiter zu haben." An den Personalkosten zu drehen, hält er für indiskutabel. Auch die Schließung des Museums im Winter sei "nicht zielführend." Der FDP-Mann sagt: "Bei der Debatte um den Schlosspark waren sich alle Fraktionen einig, dass Ahrensburg zu seinem Schloss steht. Dann müssen wir auch bereits sein, Geld dafür auszugeben."