Politiker loben das Projekt von Asklepios und Dr. Zellner. Aber es gibt auch Bedenken

Ahrensburg. Die Reaktionen reichen von Skepsis bis Begeisterung - der Plan des Asklepios-Konzerns, ein Gesundheitszentrum im Stadtzentrum zu bauen, ruft in der Politik geteilte Meinungen hervor. Für Bedenken sorgen die Architektur und vor allem die geplante Nutzung. "Es ist klar, dass da gebaut wird. Aber nach unseren Informationen ist an der Stelle immer noch ein Ärztehaus geplant", sagt Jörg Hansen (Grüne), Vorsitzender des Bauausschusses. Mit dem jüngsten Entwurf, einer Zeichnung, sei der Bauausschuss "nicht ganz glücklich gewesen", so Hansen. Deshalb sei ein Modell erbeten worden. Der Neubau dürfe nicht höher als das gegenüberliegende AOK-Gebäude sein.

Der Idee einer zentralen Stadtklinik steht der Grünen-Politiker jedoch positiv gegenüber. "Der Standort in der Stadtmitte ist nicht schlecht und auch mit dem Bus gut zu erreichen."

"Ich glaube nicht, dass dort eine Klinik entsteht, wie sie sich die Ahrensburger vorstellen", sagt Hartmut Möller von der SPD. "Da ziehen wohl nur Ärzte mit ihren Praxen ein. Das ist ihr gutes Recht. Aber nach einem Krankenhaus klingt das nicht." Nachdem der Plan, ein Krankenhaus am Beimoorweg zu errichten, gescheitert sei, entstehe nun offenbar ein reines Ärztehaus. "Das klingt nach Plan B ohne Klinik", sagt Möller. Er bezweifelt, dass auf diese Weise eine Notfallversorgung, wie sie für Ahrensburg wichtig sei, möglich sei.

Voll des Lobes für das Vorhaben ist dagegen Thomas Bellizzi (FDP). "Wir unterstützen den Standort", sagt er. "Wir bekommen ein Krankenhaus in zentralster Lage mit Ärztehaus und Apotheken in der Nähe - was wollen wir mehr?" Die zuvor angedachte Lage im Gewerbegebiet sei nicht ideal gewesen. Trotzdem habe immer außer Frage gestanden, dass Ahrensburg eine Klinik brauche. "Deshalb bin ich sehr dankbar, dass Asklepios nun diese Lösung gefunden hat", sagt Bellizzi. Zur Architektur des Neubaus werde es zwar wohl noch Diskussionen geben. Bellizzi: "Aber daran sollte es nicht scheitern." Hinrich Schmick (WAB) begrüßt die Pläne ebenfalls. Er sagt: "Eine Klinik an diesem Standort halte ich für sehr positiv."

Erfreut reagiert auch Tobias Koch (CDU). "Das ist eine ganz tolle Entscheidung und eine Gewinnsituation für alle Betroffenen", sagt er. "Die medizinische Versorgung in der Stadt ist damit gesichert und die Ahrensburger bekommen ein gut erreichbares Krankenhaus." Die Stadt profitiere nicht nur von den Einnahmen durch den Grundstücksverkauf, sagt Koch. "Jetzt wird dort auch endlich gebaut." Die in der Stormarn-Ausgabe gezeigten Pläne überzeugten ihn auch optisch. Koch: "Das abgerundete Gebäude passt sich gut in die Bebauung der Kreuzung ein. Das ist ein schöner Abschluss." Die bisher für ein Krankenhaus reservierte Fläche am Beimoorweg werde zudem nun wieder für Gewerbe frei.

Asklepios will möglicherweise schon Ende 2011 die ersten Patienten in der Stadtklinik behandeln. Der Asklepios-Konzern, der auch das Oldesloer Krankenhaus betreibt, will rund 3,5 Millionen Euro in den Bau investieren. Das 770 Quadratmeter große Grundstück ist bereits gekauft. In das neue Gebäude neben dem bestehenden Ärztehaus sollen acht Fachärzte sowie das Team der Ahrensburger Klinik einziehen. Deren Pachtvertrag läuft im Sommer 2011 aus. Um die 37 Betten der Klinik ist noch ein Rechtsstreit anhängig. Das Bauvorhaben sei von diesem Ergebnis jedoch unabhängig, sagte Dr. Achim Rogge, Geschäftsführer der Asklepios Klinik Bad Oldesloe.

Frühere Bemühungen von Asklepios und Dr. Martin Zellner, dem Betreiber der Ahrensburger Klinik, ein neues Krankenhaus im Gewerbegebiet zu bauen, waren gescheitert.