So lange sind die Menschen auf Fahrrädern noch gar nicht unterwegs.

Im 17. Jahrhundert baute sich der querschnittgelähmte Uhrmacher Stephan Farfler ein dreirädriges Gefährt mit Handkurbelantrieb und Zahnradübersetzung. Doch die eigentliche Geschichte des Fahrrades beginnt mit der Erfindung des Zweiradprinzips durch Karl Drais, der lebte 1817 in Mannheim. Seine Draisine war als einspuriges Zweirad das erste mechanische Gerät zur Fortbewegung für einen einzelnen Menschen. Der Fahrer saß zwischen den Rädern und stieß sich mit den Füßen am Boden ab. Diese hölzerne Laufmaschine hieß nach ihm in der Presse bald "Draisine". Kurz darauf wurden in England eiserne Laufmaschinen oder Velozipede gebaut, "Hobby horse" genannt, also Steckenpferd. Wer als Erster beim Zweirad die Füße auf Tretkurbeln stellte, ist umstritten: Pierre Michaux oder Pierre Lallement waren beide Pioniere in Sachen Fahrrad mit Vorderradantrieb. Lallement erfand 1866 ein Rad mit Pedalantrieb, Michaux hat die Tretkurbel angeblich schon 1861 als Antrieb bei einem Schleifstein erfunden.

Übrigens: Die Zuschauer der ZDF-Sendung "Unsere Besten - die größten Erfindungen" haben das Fahrrad zur wichtigsten Erfindung der Menschheit gewählt. Das Rad ist nämlich auch deshalb so bedeutend, weil es dazu beitrug, dass die Menschen über Autos und Motorräder nachdachten - statt weiterhin in die Kutsche zu steigen. Ohne das Fahrrad gäbe es heute vielleicht keinen Mercedes.