Die Entgelte für die Abfallentsorgung werden 2011 vermutlich konstant bleiben oder leicht sinken.

Bad Oldesloe. Der Umweltausschuss des Kreises Stormarn wird sich heute mit der Preistabelle befassen. Die Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) schlägt vor, bei der Restmüllabfuhr eine Reduzierung um 1,3 oder 1,4 Prozent vorzunehmen, beim Biomüll eine Erhöhung von 1,6 Prozent. Ein Beispiel: Die 60-Liter-Restmülltonne (zweiwöchentliche Leerung) würde statt 6,75 Euro nur noch 6,67 Euro kosten. Die 60-Liter-Biotonne (zweiwöchentliche Leerung) würde sich um 8 Cent verteuern.

Denkbar ist allerdings auch noch eine andere Variante, die die AWSH den Ausschussmitgliedern vorstellen wird. Bei jener Kalkulation wird das spezifische Gewicht der Mülltonnen berücksichtigt. Tatsache ist nämlich, das gerade die kleineren Abfalltonnen oft bis obenhin vollgestopft werden. Sie stehen vor Einzelhäusern, deren Besitzer aus Sparsamkeitsgründen einen solchen Behälter geordert haben. In Großbehältern, die vor Mehrfamilienhäusern stehen, ist dagegen noch viel Luft. Würde man die Kosten der Müllbeseitigung nicht aufs Tonnenvolumen, sondern aufs Tonnengewicht umlegen, ergäben sich ganz anderer Preise. Die 60-Liter-Tonne würde sich um 4 Prozent verteuern, der 770-Liter-Großbehälter um 14 Prozent verbilligen. Ob der Kreis Stormarn für diese Abkehr vom bisherigen Kalkulationssystem plädiert, wird sich in der Sitzung des Umweltausschusses zeigen.

Zu den wichtigsten Kostenfaktor bei der Abfallentsorgung gehören der Transport und die Verbrennung in der Anlage in Stapelfeld. Steigende Benzinpreise wirken sich also auch negativ auf die Müllentgelte aus. Der Preis für die Entsorgung des Abfalls in der Müllverbrennungsanlage wird von zwei Faktoren bestimmt: vom Verbraucherpreisindex und von der Verdampfungsziffer. Diese Kennzahl beschreibt den Energiegehalt des Abfalls. Er sinkt in Zeiten der wirtschaftlichen Rezession, weil dann nicht so viel energiereicher Müll weggeworfen wird, zum Beispiel Plastik. Folge: Die "Mülle" bekommt nicht genug Nahrung. Die AWSH hat sich vertraglich verpflichtet, in einer solchen Situation zusätzlichen Müll anzuliefern, den sie allerdings in anderen Gebieten aufkaufen muss. Eine niedrige Verdampfungsziffer führt also meist zu höheren Kosten. In diesem Jahr wird die Ziffer vermutlich steigen.

Die Sitzung des Umweltausschusses beginnt heute um 18 Uhr im Gebäude D der Oldesloer Kreisverwaltung (Raum 132, Mommsenstr. 11).