Die Schlossstiftung ist auf dem besten Weg, ihr Kapital zu verfrühstücken. Das ist auf jeden Fall ein Umstand, der sofortiges Handel gebietet.

Zwangsläufig stellt sich die Frage, ob in dieser Situation ein Zuschuss zum laufenden Betrieb nicht sinnvoller ist als eine Zustiftung. Das Geld kommt in jedem Fall aus der Stadtkasse, die Politik hat es bewilligt. 100 000 Euro pro Jahr, fünf Jahre lang.

Die Stadtverwaltung spricht insofern von "Umwidmung" ohnehin einplanten Geldes. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn da gibt es noch die Sparkasse Holstein, die eine eigene Stiftung zugunsten des Schlosses gegründet hat. Die stattet sie aber nur mit Kapital aus, wenn die Stadt Ahrensburg mit der Schlossstiftung Gleiches tut. Langfristig gesehen müssen aus der Stadtkasse - wenn auch erst in ein paar Jahren - also weitere 500 000 Euro fürs Schloss locker gemacht werden. Eine halbe Million Euro, die zurzeit niemand auf der Rechnung hat.

Dieser Erkenntnis wird unweigerlich eine Grundsatzdiskussion folgen müssen. Zentrale Fragestellung muss lauten: Wie viel Geld ist ein Wahrzeichen, ist ein Museum, ist Kultur an sich wert? In Zeiten, in denen jenseits der Landesgrenze selbst große Museen von Rang und Namen ihrer Existenz nicht mehr sicher sein können, wird es bei dieser Aussprache wohl keine Tabus geben. Was die Politiker dabei nicht aus den Augen verlieren sollten: Es geht um das Aushängeschild Ahrensburgs. Einer Stadt, die - obgleich sie ihr Profil zu schärfen sucht - so viel mehr nicht zu bieten hat.