Asklepios investiert 3,5 Millionen Euro in ein Gebäude an der AOK-Kreuzung für Fachärzte und das Team der alten Klinik

Ahrensburg/Bad Oldesloe. Der Kaufvertrag für das 770 Quadratmeter große Grundstück mitten in Ahrensburg ist schon unterzeichnet. Anwälte des Asklepios-Konzerns sowie Frank Eichstädt und Michael Dorn von der Firma Hamburger Grundstückskontor (HGK) setzten in dieser Woche im feinen Notariat von Hamburgs Ex-Bürgermeister Henning Voscherau am Alstertor ihre Unterschriften unter die Zeilen, die den Start für eine neue Klinik an der AOK-Kreuzung besiegeln. Das Gebäude mit vier Geschossen soll eine Fläche von 2520 Quadratmetern haben und direkt neben dem bestehenden Ärztehaus gebaut werden. Im Neubau sollen weitere acht Fachmediziner sowie Dr. Martin Zellner, der Betreiber der jetzigen Klinik Ahrensburg, mit seinem Team einziehen. Das bestätigte Dr. Achim Rogge, Geschäftsführer der Asklepios Klinik Bad Oldesloe, der Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn.

Rund 3,5 Millionen Euro wird Asklepios in den Neubau im Herzen der Stadt investieren. Eine Förderung beim Sozialministerium in Kiel sei nicht beantragt worden. "Aber wir wollen ein Krankenhaus auf hohem Niveau mit hoher internistischer Kompetenz betreiben", sagt Achim Rogge.

Geplant sei ein Gesundheitszentrum, in das "namhafte Kollegen" aus den Fachbereichen Anästhesiologie, Chirurgie, Gynäkologie, Mund-, Kiefer- und Gesichts-Chirurgie sowie Zahnheilkunde einziehen wollten. Auch Spezialisten für Orthopädie und Urologie sowie eine Praxis für Rehabilitation sind mit von der Partie. Sie alle seien "vom Versorgungskonzept mit Anbindung an eine Klinik mit Operationsmöglichkeiten und in Kooperation mit der Klinik Bad Oldesloe überzeugt", sagt Achim Rogge. Martin Zellner, dessen Pachtvertrag für die alte Klinik an der Manhagener Allee im Sommer des kommenden Jahres ausläuft, bezieht eine Fläche von 1300 Quadratmetern. "Das heißt", so Rogge, "dass wir die Klinik Ahrensburg von Anfang an mit einplanen und als integralen Bestandteil des Konzeptes sehen." Also stelle der Neubau auch "einen Ersatz für die Klinik Ahrensburg dar".

Dem stimmt Martin Zellner zu: "Ich werde mit meiner gesamten Mannschaft, also etwa 50 Personen, umziehen. Und in der neuen, vollwertigen Klinik, die einen modernen und doch intimen Charakter haben wird, werden wir sogar neue Arbeitsplätze schaffen." Die ihm in der neuen Klinik zur Verfügung stehende Fläche reiche vollkommen aus, dort sei mehr Platz als im alten Gebäude. Über den bevorstehenden Umzug habe er seine Mitarbeiter am Freitag informiert. Alle hätten sich über die Entwicklung gefreut. Zu einem möglichen Versorgungsengpass im Zeitraum zwischen Ende seines Pachtvertrages und geplantem Umzug Ende 2011 wollte sich Zellner nicht äußern.

Wird es an der AOK-Kreuzung auch eine Anfahrtsmöglichkeit für Rettungswagen und eine Notfallaufnahme geben? Dazu sagt Achim Rogge: "Wir werden dem Wunsch der Stadt Ahrensburg Folge leisten und eine Not- und Unfallaufnahme vorhalten. Auf Wunsch werden wir auch Räumlichkeiten für eine Notfallambulanz der Kassenärztlichen Vereinigung herrichten."

Mit der Verwaltung seien diverse Gespräche geführt worden. Bürgermeister Michael Sarach habe immer wieder betont, dass es der Stadt nicht darauf ankomme, ein weiteres Ärztehaus zu bekommen, sondern vielmehr "auf den Erhalt einer Klinik für die wohnortnahe medizinische Versorgung". Nicht zuletzt deshalb sei die Entscheidung gegen den ursprünglich anvisierten Standort am Beimoorweg gefallen. Zum Hintergrund: Bislang galt die Zukunft des 37-Betten-Hauses von Zellner als ungewiss. Der Pachtvertrag läuft aus, ein Rechtsstreit zwischen dem Eigentümer der Immobilie, der Park-Klinik Manhagen, und Zellner um die 37 Betten der Klinik ist noch nicht entschieden. Auf die Frage, ob ein Urteil zu Ungunsten Zellners die Pläne von Asklepios noch durchkreuzen könne, sagt Achim Rogge: "Nein, dem Kaufvertrag folgt unweigerlich der Baustart."

Bei Ahrensburgs Bürgermeister löst die Nachricht vom Vertragsabschluss Freude aus. Er sagt: "Endlich passiert etwas im Sinne der Bürger, es bewegt sich nach vorn", so Michael Sarach. Und weiter: "Hier werden entscheidend die Weichen gestellt - und das ist gut so." Begeistert zeigte sich der Verwaltungschef davon, dass der Standort an der AOK-Kreuzung "nur einen Steinwurf von der alten Klinik entfernt liegt. Das kann doch nur gut sein". Von der Innenstadtlage profitierten vor allem die älteren Mitbürger. Positiv sei aber auch das "wichtige Signal", dass der Askleopios-Konzern mit der Entscheidung für die Schlossstadt gebe.

Bei der Firma HGK freut sich Geschäftsführer Frank Eichstädt besonders darüber, "dass Asklepios unser Gestaltungskonzept übernehmen wird". Das sei eine "vernünftige städtebauliche Lösung", sagte Eichstädt am Freitag auf Anfrage. Dabei sei durchaus nicht von Anfang an klar gewesen, dass der Asklepios-Konzern an diesem Standort einsteigen werde. Nun aber seien die Baupläne eingereicht. Frank Eichstädt rechnet mit einer Genehmigung des Millionenprojekts noch im November. Und wann beginnen die Bauarbeiten? "Das ist für Ende dieses Jahres oder Anfang 2011 geplant", sagt Achim Rogge. Die ersten Patienten sollen dort zum Jahreswechsel 2011/2012 behandelt werden können.