Der Schwindel war im April dieses Jahres aufgeflogen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Sven D., 30, Mitarbeiter im Jugendamt der Kreisverwaltung, rund 460 000 Euro aus sein eigenes Konto überwiesen.

Bad Oldesloe. Der Mann, zu dessen Aufgaben es gehörte, Geld für die Betreuung von Jugendlichen in Heimen oder Pflegefamilien zu überweisen, hatte offenbar ein Computerprogramm manipuliert, für das er Administratorrechte besaß. Am Donnerstag, 28. Oktober, wird dem Oldesloer vor dem Schöffengericht beim Amtsgericht Ahrensburg der Prozess gemacht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Untreue vor.

Alles deutet auf einen kurzen Prozess hin, trotz der Vielzahl an Einzeltaten. Lediglich ein halber Verhandlungstag ist angesetzt. Sven D., der sich auch ehrenamtlich engagierte, war gegenüber der Polizei geständig, seinem früheren Chef gegenüber gab er sich reumütig. Kurz nachdem der Schwindel aufgeflogen war, ging bei Landrat Klaus Plöger ein Entschuldigungsschreiben ein. Darin schrieb D., anfängliche finanzielle Schwierigkeiten hätten ihn zu den Taten verleitet, später habe er nicht mehr den Mut gehabt, sich zu erklären und die Sache zu beenden. Er wolle versuchen, das Geld zurückzuzahlen.

Rund 100 000 Euro hat der Kreis bereits zurückbekommen: Beamte des Landeskriminalamtes konnten das Geld auf Konten des fristlos entlassenen Mitarbeiters sicherstellen.

Der Prozess am Donnerstag kommender Woche beginnt um 9 Uhr in Saal 1.