Einrichtung muss beim Land ein “finanziell tragfähiges“ Konzept vorlegen

Ahrensburg. Die Schließung des Ahrensburger Frauenhauses ist offenbar noch nicht vom Landesministerium für Justiz, Gleichstellung und Integration beschlossen. "Wir bestehen nicht auf die Fusion der Frauenhäuser Ahrensburg und Schwarzenbek", sagt Regina Selker, Fachreferentin für Frauenhäuser, Frauenberatungsstellen und Gewaltprävention. Entscheidend für den Erhalt des Ahrensburger Hauses sei ein finanziell tragfähiges Konzept. Ende November wollen sich Vertreter des Landes, des Kreises, der Stadt und der beiden Frauenhäuser zum Gespräch treffen. "Dann soll uns das Ahrensburger Frauenhaus vorrechnen, wie es für die nächsten sechs Jahre ohne Personalabbau tragfähig ist", sagte Selker. Das Ministerium verkündete indes die baldige Schließung zweier Frauenhäuser in Wedel und Lübeck.

Frauenhäuser sind unverzichtbar. In diesem Punkt herrscht Einigkeit zwischen dem Ministerium und dem Frauenhaus Ahrensburg. Doch wie die Einrichtungen zukünftig arbeiten sollen, darüber gibt es unterschiedliche Auffassungen. "Bis 2020 müssen die Häuser so finanziert werden, dass gute Betreuung gewährleistet ist", sagt Selker. "Eine Fusion von Ahrensburg und Schwarzenbek schafft zwei weitere Plätze." Ein gemeinsames Frauenhaus böte 26 Plätze, derzeit arbeiten die Häuser mit jeweils zwölf Plätzen. Der neue Mindeststandard sollen 15 Plätze pro Haus sein. "Mehr Plätze befürworte ich auch", sagt Claudia Rattmann, Leiterin des Ahrensburger Frauenhauses, "aber eine Fusion ist Quatsch. Wir brauchen eine politische Lösung, Kiel soll die Finanzierung weiter sichern." Die Einsparmöglichkeiten ihres Hauses seien erschöpft.